Zurück zur alten Verkehrsregelung
SPD fordert Ende des Verkehrsversuchs

Die SPD Frechen unterstützt einen Bürgerantrag, der ein Ende der eingerichteten Fahrradstraßen fordert.  | Foto: Stadt Frechen
  • Die SPD Frechen unterstützt einen Bürgerantrag, der ein Ende der eingerichteten Fahrradstraßen fordert.
  • Foto: Stadt Frechen

„Lieber ein Ende mit Schrecken als ein Schrecken ohne Ende“, dachte sich nicht nur der preußische Offizier Ferdinand von Schill in seinem Kampf gegen die napoleonischen Truppen, sondern denkt auch die SPD Frechen bezüglich der vor sechs Monaten eingerichteten Fahrradstraßen nördlich der Fußgängerzone. Sie sind für ein sofortiges Ende des umstrittenen Verkehrsversuchs.

Frechen. Auch sechs Monate nach dem chaotischen Beginn des Versuches, Frechen durch speziell eingerichtete Fahrradstraßen und einer Umleitung des motorisierten Verkehrs, attraktiver für Fahrradfahrende zu gestalten, besteht weiterhin großer Unmut in der Anwohnerschaft. In einem Bürgerantrag an den Ausschuss für Verkehr, Umwelt und Klima (VUA) wird die Stadt aufgefordert, den Versuch umgehend abzubrechen und die alte Verkehrsregelung wieder herzustellen. Die SPD-Fraktion unterstützt diesen Antrag und hat nun in einem Ergänzungsantrag Alternativen vorgelegt, wie auch ohne diese Fahrradzone eine verbesserte Radverkehrsführung in der Innenstadt aussehen könnte.

„Regelmäßig erreichen die SPD-Fraktion Berichte über Falschfahrer, Blechschäden, Lastwagen die Einfahrtverbote missachten und andere gefährliche Verkehrssituationen. Unbestritten führen die Einbahnstraßen zu erheblichen Mehrbelastungen der Klarengrundstraße, der Keimesstraße, der Josefstraße und weiteren Punkten im Versuchsgebiet“, erklären die Sozialdemokraten in einer Pressemitteilung. Sie sehen die Anordnungsvoraussetzungen zur Einrichtung einer Fahrradzone als nicht gegeben an. Laut der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrs-Ordnung (VwV-StVO) sollten Fahrradzonen eingerichtet werden, wenn eine hohe Fahrradverkehrsdichte zu erwarten ist oder das Gebiet lediglich eine untergeordnete Bedeutung für den Kfz-Verkehr hat. „Beides sehen wir nicht als gegeben an. Von einer untergeordneten Bedeutung des Gebietes für den KFZ-Verkehr kann keine Rede sein, da neben dem Anwohnerverkehr zusätzlich Lieferverkehr und Kunden der Fußgängerzone sowie der Zubringerverkehr zum Parkhaus das Gebiet befahren“, sagt der SPD-Stadtverordnete und stellvertretende Bürgermeister Carsten Peters. Aktuell würden Fahrräder nur selten diesen Bereich befahren. Das Ziel den Radverkehr zu stärken, sieht die SPD mit dieser Maßnahme als verfehlt an. „Eine Steigerung Dichte des Fahrradverkehrs kann sechs Monate nach Beginn des Versuchs nicht beobachtet werden“, so die SPD weiter.

Zur Verbesserung der Radverkehrsführung in der Innenstadt beantragt die SPD stattdessen die Einrichtung einer Fahrradstraße in der Keimesstaße sowie eine Verbesserung der Querung der Franz-Hennes-Straße für den Radverkehr und die vollständige Freigabe der Fußgängerzone zwischen Dr. Tusch-Straße und Breite Straße für den Radverkehr. „Die Einrichtung einer Fahrradstraße in Nord-Süd-Richtung halten wir für sinnvoll, da es sich um eine wichtige Verbindung für den Schülerverkehr handelt, die es ermöglicht, den Radverkehr aus der verkehrsreichen Dr. Tusch-Straße fernzuhalten. „Vor wenigen Jahren haben wir die Fußgängerzone ab 19 Uhr freigegeben. Da es nach Einführung dieser Regelung zu keinen Unfällen gekommen ist und auch die Beschilderung eine angepasste Geschwindigkeit vorsieht, hält auch die SPD-Fraktion die Öffnung der Fußgängerzone für Fahrräder für gerechtfertigt“, sagt SPD-Fraktionsvorsitzender Hans Günter Eilenberger. Mit der Freigabe der Fußgängerzone würde eine weitere Ost-West-Achse für den Radverkehr geschaffen, die in Richtung Mobilstation am Bahnhof Frechen führt.

Redakteur/in:

Lars Kindermann aus Rhein-Erft

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