Zurück bleibt der Müll
Spott statt Anerkennung für Müllsammler
Frechen - Seit fünf Jahren räumt Günther Nichau aus Buschbell den
Silvester-Müll auf der Paul Kraemer-Allee weg. Doch anstelle von Lob
und Anerkennung erntet er – nach eigener Aussage - Spott und
Unverständnis.
„Es ist nun mal so Brauch, dass viele das neue Jahr mit Böllern und
Raketen begrüßen. Dabei wird viel Geld ausgegeben, was vielleicht
sinnvoller gespendet werden würde“, ist Günther Nichau aus
Buschbell überzeugt. Seit vielen Jahren wird die Paul Kraemer Allee
in seiner Nachbarschaft von kleinen Gruppen genutzt, um dort mit
freiem Blick auf Köln - Raketen und Böller abzuschießen.
„Aber da der Ort weit von der eigenen Haustür entfernt ist, wird
der Müll an Straßenrand und Feld liegen gelassen“, ärgert sich
Nichau. Seit fünf Jahren macht er sich daher an Neujahr mit der
Schubkarre auf den Weg, um den Dreck von anderen wegzumachen. „Das
meiste kommt in die graue Tonne, einiges in die gelbe und die Flaschen
bringe ich zum Glascontainer“, erzählt er.
Dies sei sein regelmäßiger Beitrag zu Umweltschutz und für eine
saubere Umgebung. In der Nachbarschaft stoße die Aktion aber auf
Unverständnis. Mehrfach sei er zwar angesprochen worden, aber
anstelle von Lob gäbe es eher Hinweise wie: „Sollen es doch die
anderen wegräumen“ – „Lass liegen, ist doch nicht von dir!“
oder „ Warum machst du die Arbeit?“ Von vorbei gehenden
Spaziergängern würde er meist nur argwöhnisch betrachtet.
Nichau: „Dabei sollten diese Bürger mal nachdenken und auch etwas
Müll am Wegesrand aufsammeln. Das wäre doch mal ein guter Vorsatz
fürs neue Jahr!“
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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