SET-Zertifikat für Seniorenzentrum
St. Elisabeth setzt auf Selbsterhaltungstherapie

Auditorin Helga Pietschmann-Rudd (2.v.re.) überrreichte, im Beisein der stellvertretenden Frechener Bürgermeisterin Angelika Münch und Dr. Klaus Herzberg (links), Geschäftsführer der Schervier-Altenhilfe, das SET- Zertifikat an St. Elisabeth-Heimleiter Kristof Klitza. | Foto: Wolfgang Stiller
  • Auditorin Helga Pietschmann-Rudd (2.v.re.) überrreichte, im Beisein der stellvertretenden Frechener Bürgermeisterin Angelika Münch und Dr. Klaus Herzberg (links), Geschäftsführer der Schervier-Altenhilfe, das SET- Zertifikat an St. Elisabeth-Heimleiter Kristof Klitza.
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Frechen-Königsdorf - (red) Das St. Elisabeth Seniorenzentrum in Frechen-Königsdorf bietet
Selbsterhaltungstherapie (SET) für Menschen mit Demenz an.

Zuhause ging es nicht mehr – Opa Friedrich musste nach einem
Autounfall und zwei Schlaganfällen ins Heim. Aber auch im
Königsdorfer St. Elisabeth Seniorenzentrum ging es anfangs mehr
schlecht als recht: Der frühere Bäcker pflegte zum Leidwesen des
Pflegepersonals einen rauen Umgangston, stritt gern mit den
Heimbewohnern.

Die Wende zum Besseren kam mit SET. Das sperrige Kürzel für
Selbsterhaltungstherapie schlug bei dem streitbaren Senioren
überraschend positiv an.

Das SET-Konzept ist Neuland im Bundesland Nordrhein-Westfalen. Kristof
Klitza hat es jetzt für die Schervier-Altenhilfe als Regional- und
Heimleiter in Frechen-Königsdorf und parallel dazu auch im Kölner
Seniorenzentrum Herz-Jesu, mit zwei Jahren Vorbereitung, der Pandemie
zum Trotz, eingeführt.„Es hat keinen Sinn, verlorenen Fähigkeiten
alter Menschen mit Demenz nachzutrauern. Viel mehr Sinn macht es, die
bestehenden individuellen Möglichkeiten dementer Menschen
festzustellen und zu nutzen“, beruft sich Klitza auf positive
Erfahrungen eines Kollegen in Mainz und der SET-Erfinderin Dr. Barbara
Romero.Dem früher leidenschaftlichen Rennradfahrer Opa Friedrich
wurde sein Velo ins Zimmer gestellt, damit er einmal die Woche unter
Aufsicht Rad fuhr. Das Heimpersonal sprach ihn achtsam mit Vor- und
Nachnamen an, dazu medizinische Betreuung, eine Stärkung des
Selbstvertrauens, die Vermeidung von Konflikten und Besuche des
Urenkels im Kräutergarten des Heims.

„SET kann zwar keine echten, aber doch zumindest kleine Wunder
vollbringen“, teilt das St. Elisabeth Seniorenzentrum mit. Jetzt
wurden Klitza und seine Mitarbeiter für ihren Aufwand mit dem
SET-Zertifikat für St. Elisabeth und Herz-Jesu gleich doppelt –
ausgezeichnet. Frechens stellvertretende Bürgermeisterin Angelika
Münch lobte den Vorreiter in NRW für „den Mut des Tüchtigen“.

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RAG - Redaktion

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