Gefährliche Falschparker
Stadt appeliert an die Vernunft von Fahrzeughaltern

Zu welch kritischen Situationen es kommen kann, wenn Fahrzeughalter ihr Fahrzeug im Halteverbot abstellen, erlebten bei einem Brand Bewohner eines Hauses an der Mauritiusstraße. | Foto: Lars Kindermann
  • Zu welch kritischen Situationen es kommen kann, wenn Fahrzeughalter ihr Fahrzeug im Halteverbot abstellen, erlebten bei einem Brand Bewohner eines Hauses an der Mauritiusstraße.
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Bachem - Wissen sie wie es sich anhört, wenn Menschen in Todesangst um
Hilfe schreien?", fragt Susanne Schmitz, als sie von den Ereignissen
in der Nacht vom 5. Februar, spricht.

Auf der Mauritiusstraße brennt ein Wohnhaus. Das Treppenhaus der
ehemaligen Kneipe steht bereits in Flammen und versperrt zwei Menschen
im Obergeschoss den Fluchtweg. Die Feuerwehr ist schnell vor Ort, kann
aber mit der Drehleiter nicht nah genug ran.

Der Grund: Verkehrswidrig geparkte Fahrzeuge versperren den Weg. Ein
Wettlauf gegen die Zeit beginnt. „Fast 15 Minuten haben die beiden
da oben gerufen, es war schrecklich", erinnert sich Olga Malawski, die
mit ihrem Mann Stanislav direkt gegenüber des Brandhauses wohnt.
Gemeinsam mit anderen Anwohnern suchen die Malawskis Leitern. „Doch
die waren alle nicht lang genug", sagt Stanislav Malawski. Etwa 10
Meter hoch liegt das Dachfenster des Hauses.

Mit einer mobilen Leiter der Feuerwehr können die beiden
Hilfesuchenden schließlich gerettet werden. Beide müssen mit
Rauchvergiftung ins Krankenhaus. Ebenso der Feuerwehrmann, der den
beiden beim Ausstieg aus dem Fenster geholfen hat. „Das ist aber
nicht der erste Fall hier, bei dem Rettungskräfte nicht durchgekommen
sind", verrät Stanislav Malawski. Einige Jahre zuvor habe ein Nachbar
einen Herzinfarkt gehabt und auch da hätte der Rettungswagen drehen
und einen Umweg in Kauf nehmen müssen, weil die Straße zugeparkt
sei.

„Und die Stadt sagt nur, es ist ja noch nichts schlimmes passiert",
ärgern sich die Anwohner. Nach dem Brand und der spektakulären
Rettungsaktion in letzter Sekunde sagt Stadtsprecher Thorsten
Friedmann: „Wir werden in dem Gebiet genauso kontrollieren, wie im
restlichen Stadtgebiet." Die Stadt könne nur an die Vernunft
derjenigen appellieren, die ihre Fahrzeuge immer wieder
verkehrsbehindernd parken würden.

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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