Nach 23 Jahren ist Schluss
Stadt-Café Kremer verabschiedet sich

Ab sofort wird nur noch für Familie und Freunde gebacken. Nach 23 Jahren in Frechen schließt Konditormeister Heinz Kremer sein Stadt-Café Kremer in der Frechener Innenstadt. | Foto: Lars Kindermann
  • Ab sofort wird nur noch für Familie und Freunde gebacken. Nach 23 Jahren in Frechen schließt Konditormeister Heinz Kremer sein Stadt-Café Kremer in der Frechener Innenstadt.
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Frechen - Anfang der Woche hat das Stadt-Café Kremer in der Frechener
Fußgängerzone geschlossen. Konditormeister Heinz Kremer
verabschiedet sich von seinem Team und seinen Kunden.

Nach 31 Jahren als Selbstständiger mit 7-Tage-Arbeitswoche ist jetzt
Schluss für Konditormeister Heinz Kremer aus Frechen. Vor 23 Jahren
übernahm er die Konditorei Mockenhaupt in der Fußgängerzone. Das
Stadt-Café des heute 56-Jährigen war für viele Frechener ein
beliebter Treffpunkt zum Klönen nach dem Wochenmarkt-Besuch, für
eine erholsame Shoppingpause oder einfach zum Genießen der ein oder
anderen Torten- und Pralinenspezialität. Selbst die Einschränkungen
durch die Corona-Pandemie konnten dem Erfolg des Cafés nichts
anhaben. „Eigentlich lief es richtig gut“, sagt Kremer. Das
Tagesgeschäft an der Ladentheke sei weiter gelaufen. „Aber das
Café hat uns natürlich gefehlt.“Sein Entschluss, die Konditorei zu
schließen habe also weder etwas mit Corona noch mit ausbleibender
Kundschaft zu tun, sondern schlicht und einfach damit, dass er mehr
Zeit mit der Familie verbringen wolle. Kremer: „Es ist so viel
liegen geblieben in all den Jahren. Wenn wir mal Urlaub gemacht haben,
dann hatte ich jeden Tag, den ich nicht im Laden war, ein schlechtes
Gewissen.“

Die Entscheidung, dass Geschäft aufzugeben habe er erst vor wenigen
Monaten gefällt. „Als wir am 2. November den Cafébereich
schließen mussten, hatte ich noch keine Ahnung, dass ich es nicht
mehr öffnen würde“, erinnert er sich. Immer wieder habe er in den
vergangenen Jahren über einen vorzeitigen Ruhestand nachgedacht, aber
das familiäre Verhältnis zu seinen Mitarbeitern und der Kontakt zu
den Kunden habe ihn davon abgehalten.

„Für mein Team tut es mir wirklich leid. Sie sollen wissen, dass
ich ganz genau weiß, was ich an ihnen hatte“, sagt der
Konditormeister. Der harte Kern der Belegschaft wird vom Nachfolger
übernommen. „Es wird also weiterhin eine Konditorei in diesem Haus
geben“, beruhigt Heinz Kremer die Frechener.

Seine neu gewonnene Freizeit möchte er mit seiner Frau und seinen
drei Kindern genießen und hinaus aufs Meer segeln. Kremer: „Die
Segelscheine sind alle gemacht. Es kann losgehen!“ Doch nach jedem
Segelturn geht es zurück nach Frechen.

„Hier leben wir, hier wollen wir bleiben“, verabschiedet sich der
Konditormeister von seinem Team und seinen Kunden.

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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