Kaninchen im Seniorenstift

Tierische Freunde für Senioren

Frechen - (red) Noch ist das Projekt in der Planungsphase, aber Zeit und Ort
stehen schon fest: Bis zum traditionellen Sommerfest im Frechener
St.-Katharinen-Stift am 13. Juli soll im Demenzgarten auf dem grünen
Gelände um das Haus herum ein großes Außengehege für Kaninchen
entstehen.

Die Idee stammt von Angelina Stadelmann und Georgina Wieland, die
beide neben dem engagierten Pflegepersonal für Abwechslung und
Unterhaltung im Seniorenstift zuständig sind. „Aktuell informieren
wir uns noch über artgerechte Haltung“, so die beiden Damen vom
Sozialen Dienst.

„Wir haben hier ein etwa 20 Quadratmeter großes Areal, das wie ein
Hochbeet ideal ist, um den Leuten später gute Sicht zu ermöglichen,
ohne dass sie sich bücken müssen“, erläutern Stadelmann und
Wieland.

Vorbereitende Arbeiten sind bereits geschehen. Das große Beet, das
schließlich zu einem komfortablen Außengehege für die tierischen
Gefährten werden soll, ist mithilfe von Hausmeister Stefan
Klein-Brömlage und der umtriebigen Irmgard Giesecke (Sonntagspost
berichtete) von den beheimateten Pflanzen befreit worden.

„Diese haben jetzt ihr Zuhause im Eingangsbereich gefunden und
blühen dort herrlich weiter“, freut sich Stadelmann. „Für
vielleicht zwei bis drei Tiere werden wir das Gehege einzäunen und
mit isolierten Häuschen versehen, damit auch im Winter eine passende
Außenhaltung möglich ist. Was noch notwendig ist, damit sich die
Langohren wohl fühlen – etwa Möglichkeiten zum Buddeln oder
klettern – erkunden wir gerade. Artgerechte Haltung ist das
wichtigste bei unserem Projekt, damit sowohl die Menschen im Stift als
auch die Tiere Freude am künftigen Zusammenleben haben werden“, so
die Überzeugung.

Dass gerade Kaninchen einen therapeutischen Effekt auf Bewohner mit
Demenzerkrankungen haben können, ist längst in anderen
Seniorenheimen erprobt, weiß auch Einrichtungsleiter Abdessamad Sari
in Frechen, der die Idee des Sozialen Dienstes unterstützt. „Viele
unserer Bewohner sind im ländlichen Umfeld aufgewachsen. Durch die
Vierbeiner werden Erinnerungen geweckt – nicht nur bei unseren
Demenzerkrankten“, ist sich Sari sicher. Beobachten konnte man den
positiven Effekt durch Tiere auch in jüngster Vergangenheit im
St.-Katharinen-Stift, wenn Besucher mit Hunden kamen. Veranstaltungen
mit Falknern zeigten ähnlich positive Reaktionen. „Die leuchtenden
Augen unserer Menschen im Haus sprachen Bände. Wenn wir ihnen
tagtäglich gleich vor der Türe ermöglichen können, einen Blick in
die Welt des Tierreiches zu werfen, ist das ein großer Gewinn für
uns alle. Wir möchten, dass die Seniorinnen und Senioren nicht nur
durch unsere motivierten Pflegekräfte bestens versorgt sind, sondern
auch möglichst viel Abwechslung im Alltag haben. Der Soziale Dienst
lässt sich dazu immer etwas Tolles einfallen. Dass das großzügige
begrünte Gelände um das St.-Katharinen-Stift herum neue Bewohner im
Außenbereich erhält, ist eine gute Idee!“

Ob diese schließlich erworben werden, oder ob Haustier-Findlinge, die
womöglich anderswo abgegeben wurden, aufgenommen werden können,
steht noch nicht fest. „Zuerst bereiten wir das Haus, dann kümmern
wir uns um die Bewohner“, lautet die Devise.