Sport in Frechen - So war das damals - Teil 9
Tollkühne Männer auf knatternden Öfen

Schnelle Rennen auf unwegsamen Terrain: Am Ortsausgang von Alt-Habbelrath fanden Anfang der 1950er-Jahre Motocross-Rennen auf 125-Kubikmeter-Maschinen statt. | Foto: Kreisarchiv Rhein-Erft/Helmut Weingarten
  • Schnelle Rennen auf unwegsamen Terrain: Am Ortsausgang von Alt-Habbelrath fanden Anfang der 1950er-Jahre Motocross-Rennen auf 125-Kubikmeter-Maschinen statt.
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Frechen-Habbelrath - In den Corona-Lockdowns, in denen der Lokalsport häufig auf Eis lag,
war es nicht immer einfach, unsere traditionelle „Sport vor
Ort“-Seite mit Leben zu füllen. Zur Seite sprang uns der Frechener
Geschichtsverein (FGV), der uns zurückführte in eine Zeit mit
ausgelassenen Zuschauermassen am Spielfeldrand, herausragenden
Leistungen und außergewöhnlichen Sportarten.Sportveranstaltungen
sind aktuell wieder mögIich, daher endet unsere Serie „Sport in
Frechen – So war das damals“. In Teil 9 erinnert der
FGV-Vorsitzende Martin Bock an spannende Motocross-Jagden durch
Habbelrath.

Laut dröhnen die Motoren der wendigen 125-Kubikmeter-Maschinen. Am
nördlichen Ortsausgang von Habbelrath – Alt-Habbelrath, wohlgemerkt
-, war 1951 auf dem Gelände der damals noch nicht fertiggestellten
Trasse der Bundesautobahn 4 ein Motocross-Kurs angelegt worden.

Die Strecke war einer der ersten Motocross-Veranstaltungsorte
Deutschlands überhaupt, und weil die schnellen Rennen über
unwegsames Terrain sich großer Beliebtheit erfreuten, pilgerten immer
wieder zahlreiche Zweiradfans nach Habbelrath.

Sogar Deutsche Meisterschaften fanden hier statt, und die
Lokalmatadoren lieferten sich erbitterte Kämpfe. Matthias Wasel aus
Neubottenbroich, Otto Flimm aus Brühl, Klaus Kämper aus Leichlingen
oder natürlich Clemens Palten aus Habbelrath zählen zu den
legendären Siegern, die sie auf ihren Maschinen von Marken wie
Panther, NSU, Sarolea, Matchless oder DKW einfuhren.

Dabei waren die Anfänge des Motocross-Sports in Deutschland alles
andere als einfach, den die Jagd auf den heißen Maschinen war den
Behörden oft suspekt. So fanden die Rennen anfangs unter
Bezeichnungen wie „Geschicklichkeitsrennen mit Wippe und
Dosengasse“ statt. Mit der Schließung der letzten Lücke der A4
zwischen Kerpen und Frechen im Jahr 1960 musste die Habbelrather
Motocross-Strecke weichen.

Die Wochenende-Redaktion bedankt sich ganz herzlich bei dem Frechener
Geschichtsverein und seinem 1. Vorsitzenden Martin Bock für die
unkomplizierte Zusammenarbeit und viele tolle Geschichten aus der Welt
des Lokalsports.

- Martin Bock

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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