Probetag an der neuen Lindenschule
„Viel Spaß auf der Baustelle“
Wenige Tage vor den Sommerferien durften Lehrer und Grundschüler der Lindenschule schon einmal ihren neuen Schulkomplex an der Gisbertstraße kennenlernen.
Frechen. „Viel Spaß auf der Baustelle“, ruft mir ein Fußgänger auf der Gisbertstraße zu, als ich mein Auto parke und zum ersten Mal das Gelände der neuen, fast fertigen Lindenschule betrete. Baustelle?
Der Gruß, verbunden mit der eingerüsteten Außenfassade über dem Haupteingang, lässt Schlimmes vermuten, doch die abschließenden Arbeiten am neuen Schulgebäude gehen gut voran, beruhigt Joachim Floryszak, seit drei Monaten Fachdienstleiter im Gebäudemanagement der Stadt Frechen.
Das Gerüst stehe nur noch, weil der Gerüstbauer noch keine Zeit gefunden habe es abzubauen. Ansonsten stehen, so der Gebäudemanager, nur noch ein paar Elektroarbeiten aus.
Dazu gehören wohl auch die elektrisch betriebenen Rollos, denn als Schulleiter Martin Koenen seine Schüler erstmals, zu Begehung und Probeunterricht, am neuen alten Standort der Lindenschule begrüßt, richtet er sich ans Lehrpersonal und sagt: „Die Rollos funktionieren noch nicht, aber die Fenster lassen sich öffnen.“
Bis zum Schulstart nach den Sommerferien sollen die Restarbeiten abgeschlossen sein. „Beziehbar aber noch nicht fertig“, nennt der stellvertretende Schulleiter Alexander Blumberg den Status Quo der Schule. Er lobt die gute Zusammenarbeit mit dem neuen Gebäudemanager der Stadt. Blumberg: „Wir sind im täglichen Austausch und froh über einen festen, komptenten Ansprechpartner.“
Seit 2008 wurde die bauliche Zukunft der alten Lindenschule diskutiert. Zuerst war ein Neubau im jungen Stadtteil Grube Carl geplant, dann stand eine Erweiterung und Modernisierung des alten Gebäudebestands im Raum, bevor sich die Politik doch für Abriss und Neukonzeption an der Gisbertstraße entschied.
Im Sommer 2017 erfolgte der vorrübergehende Umzug der Lindenschule in die ehemalige die Anne-Frank-Schule an der Burgstraße. Ursprünglich war die Fertigstellung der neuen Lindenschule für das Jahr 2019 vorgesehen, doch Abriss, Aufräum- und Bauarbeiten verzögerten sich immer wieder. Schulleiter Koenen, ist froh, wenn im kommenden Jahr die 14-jährige Planungs-, Abriss- und Neubauphase endlich abgeschlossen ist. Er kann den fünf Jahren an der Burgstraße aber auch etwas Positives abgewinnen: „Dier Campus-Charakter mit den vielen unterschiedlichen Gebäuden hatte auch was“, sagt er.
Seine neue Schule wirkt hingegen wie aus einem Guss. Ähnlich wie bei den letzten abgeschlossenen Großbauprojekten in Frechen, der neuen Feuerwehr an den Lindenstraße und der Johannesschule in Königsdorf, ist alles sehr groß und weiträumig gestaltet. Schön ist auch, dass vier alte Bäume auf dem Schulhof die lange Bauphase anscheinend schadlos überstanden haben.
Problematisch könnte die Parkplatzsituation werden: „Wir haben nur elf oder zwölf Parkplätze und erheblich mehr Lehr- und Betreuungspersonal“, gibt Konrektor Blumberg zu Bedenken. Den Eltern ihrer Schüler haben die Schulleiter bereits nahegelegt, die Einfahrt auf die Gisbertstraße so weit wie möglich zu vermeiden. „Wir haben den Standortvorteil einer sehr zentralen Lage, die sehr gut zu Fuß zu erreichen ist. Wir hoffen, dass sich der Bring- und Abholverkehr mit dem Auto vor der Schule in Grenzen halten wird“, sagt Schulleiter Koenen.
Nach dem geordneten Einzug der Schüler in ihr neues Schulgebäude gab es vom Förderverein der Schule für jede Klasse ein buntes Care-Paket mit Schul- und Bastelbedarf. Danach ging es für die 250 Schüler zuerst auf Erkundungstour und anschließend zum Probeunterricht in den neuen modernen Klassenräumen. Für die aktuellen Viertklässler – eingeschult im Sommer 2018 – die erste und einzige Unterrichtsstunde im neuen Gebäude.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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