Parkhaus Josefstraße
Viele bunte Träume

Noch ist das Parkhaus Josefstraße einheitlich verdreckt-grau. Aber wenn die Frechener kräftig mitträumen, hat Kunstpädagogin Anna Kölzer viel zu tun und Frechen bald ein buntes Traumgebilde im Herzen der Stadt. | Foto: Lars Kindermann
  • Noch ist das Parkhaus Josefstraße einheitlich verdreckt-grau. Aber wenn die Frechener kräftig mitträumen, hat Kunstpädagogin Anna Kölzer viel zu tun und Frechen bald ein buntes Traumgebilde im Herzen der Stadt.
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Frechener Träume sollen demnächst einen Treppenaufgang des
Parkhauses an der Josefstraße verschönern. Mit ihrer Aktion möchte
Kunstpädagogin Anna Kölzer die Zusammengehörigkeit der Frechener
stärken und den Bartmannkrug zur Identifikationsfigur aller Frechener
machen.

Frechen. Mal ganz ehrlich: Es wird wohl kaum jemand in Frechen geben,
der das Parkhaus Josefstraße besonders attraktiv findet. Es ist ein
zweckdienlicher Bau, der ganz dringend einen neuen Anstrich benötigt
und dessen grau verwitterte Fassade von dilettantischen
Nachwuchssprayern verschandelt wurde.

Aber jeder, der schon mal einen Parkplatz in der Innenstadt gesucht
hat, schätzt die kostenfreie Parkmöglichkeit im Zentrum. Auf das
ambivalente Verhältnis der Frechener zu ihrem Parkhaus machte bereits
vor einigen Jahren das Kulturprojekt Linie 7 – mit einer
großangelegten Parkhausaktion – aufmerksam. Zurückgeblieben ist
eine großflächige Graffiti-Arbeit auf der obersten Etage und ein
zerschlagenes Steinzeugrohr auf dem Parkplatz Sternengasse.

Jetzt widmet sich wieder eine Künstlerin dem grauen Ungetüm:
Kunstpädagogin Anna Kölzer aus Frechen möchte den tristen Bau als
Projektionsfläche für die Träume der Frechener Bevölkerung nutzen.
Unter dem Titel „Frechen träumt“ hat sie verschiedene
Institutionen wie die Polizeiwache Frechen, die Feuerwehr, die
Alloheim Seniorenresidenz, das Keramion, das Familienzentrum St.
Audomar, das Kinder- und Jugendzentrum Deluxe, die Realschule und
Bürgermeisterin Susanne Stupp nach ihren Träumen und Wünschen für
Frechen gefragt.

Die Ergebnisse der Befragung möchte die 37-Jährige malerisch so
darstellen, als würden sie von einem lebensgroßen Bartmannkrug
geträumt. „Der Bartmannkrug ist ein Wahrzeichen, eine weltweit
erfolgreiche Marke, aber die Frechener scheinen die Verbindung zu
ihrem Bartmannkrug verloren zu haben. Die möchte ich wieder
beleben“, erklärt Anna Kölzer. Mit ihrer Aktion möchte sie die
Stadt-Identität stärken. „Dabei geht es weniger um das Kunstwerk
an sich, sondern mehr um die gemeinsame Umsetzung. Ich möchte, dass
die Frechener wieder untereinander ins Gespräch kommen, sich
austauschen. „Frechen träumt“ soll ein Gefühl von
Zusammengehörigkeit schaffen.“

Unterstützt wird die Kunstpädagogin vom Keramion Frechen und dem
Christlichen Jugenddorf in Bachem. Die Azubis des
CJD-Berufsbildungswerks sorgen für den geeigneten, weißen
Hintergrund und Keramion-Leiterin Gudrun Schmidt-Esters rührt eifrig
die Werbetrommel für das ambitionierte Projekt. „Der Bartmannkrug
ist eine tolle Identifikationsfigur für alle Frechener“, ist die
Museumsleiterin überzeugt.

Und je mehr Menschen sich an dem Projekt beteiligen, desto mehr
Parkhausfläche wird benötigt. „Das Parkhaus hat ja zwei
Treppenaufgänge und dazwischen auch jede Menge Betonfläche“,
scherzt Anna Kölzer. Aber Recht hat sie: Je mehr die Frechener
mitträumen, desto schöner wird das Parkhaus Josefstraße. Wer
mitträumen möchte, erfährt mehr unter: www.facebook.com/

frechentraeumt/

- Lars Kindermann

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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