Friedhof St. Audomar
Viele Gräber ungepflegt
Frechen - Ungepflegte Gräber stören Besucher des Friedhofs St. Audomar. Doch
das Auffinden von Hinterbliebenen erweist sich mitunter als sehr
schwierig für die Friedhofsverwaltung.
Das Grab von Hans Behrens auf dem Friedhof St. Audomar ist
topgepflegt. Kein Herbstblatt liegt auf der Granitumrandung, keine
Tannennadel auf dem frisch umgegrabenen und begrünten Pflanzbeet.
Seit 14 Jahren kümmert sich Agnes Behrens liebevoll um das Grab ihres
verstorbenen Ehemanns und seit 14 Jahren steht sie – nach eigenen
Aussagen – im stetigen Kontakt mit der Frechener
Friedhofsverwaltung.
„Kein Jahr vergeht, in dem ich nicht dort anrufen muss, um auf den
schlechten Pflegezustand der Umgebung hinzuweisen“, erzählt sie und
zeigt auf teilweise bis zur Unkenntlichkeit zu gewucherte
Grabstätten.
Viele Ruhestätten würden schon seit Jahren nicht mehr von
Angehörigen gepflegt, sagt sie. Das Unkraut nehme überhand. Doch die
Stadt fühle sich anscheinend nicht bemüßigt, etwas dagegen zu tun.
„Die Grabpflege obliegt dem Nutzungsberechtigten beziehungsweise
Grabkarteninhaber“, teilt die Stadtverwaltung mit. Würde
festgestellt, dass diese ihrer „Verpflichtung das Grab in einer der
Würde des Friedhofs entsprechender Weise zu pflegen“ nicht
nachkämen, setze die Stadt schriftlich eine angemessene Frist, in der
das Grab wieder in Ordnung gebracht werden müsse.
„Kommt der Verantwortliche dieser Aufforderung nicht nach, kann die
Friedhofsverwaltung die Grabstätte auf seine Kosten in Ordnung
bringen oder bringen lassen. Sie kann auch das Nutzungsrecht ohne
Entschädigung entziehen, soweit sie den Verantwortlichen schriftlich
unter Fristsetzung hierauf hingewiesen hat“, so die Stadt weiter.
Bei der Prüfung der Standsicherheit der Grabsteine würden die damit
beauftragten Stadtbetriebe der Verwaltung ungepflegte Gräber melden.
Dies sei vor einigen Wochen geschehen, nun würde sich das
Friedhofsamt diese Meldungen bearbeiten.
„Wir nehmen natürlich auch Hinweise aus der Bevölkerung auf und
reagieren, wenn wir mehrere Meldungen erhalten. In der
Friedhofsverwaltung versucht dann eine Kollegin Hinterbliebene zu
ermitteln, um diese aufzufordern, die Grabstätten zu pflegen. Dies
ist mitunter ein langwieriger Prozess“, erklärt Stadtsprecher
Thorsten Friedmann. Aber Agens Behrens kann auch etwas Positives
berichten: „Seit unserem Treffen auf dem Friedhof hat sich was
getan. Die gröbsten Missstände wurden behoben“, freut sie sich.
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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