Sport in Frechen - So war das damals - Teil 5
Viele schwitzten in Frechens erster ...
Frechen - Im Corona-Lockdown, in dem der Lokalsport mal wieder auf Eis liegt,
ist es nicht immer einfach, unsere traditionelle „Sport vor
Ort“-Seite mit Leben zu füllen. Zur Seite gesprungen ist uns der
Frechener Geschichtsverein (FGV), der uns zurückführt in eine Zeit
mit ausgelassenen Zuschauermassen am Spielfeldrand, herausragenden
Leistungen und außergewöhnlichen Sportarten. Im fünften Teil
unserer Serie „Sport in Frechen – So war das damals“ berichtet
der FGV-Vorsitzende Martin Bock von der ersten Sporthalle in Frechen.
Ende des 19. Jahrhunderts erlebten der Sport und insbesondere der in
den so genannten Turn- und Stemmvereinen organisierte Vereinssport
eine große Popularität. Auch in Frechen wurden die ersten
Sportvereine gegründet, und unter der Bezeichnung
„Leibesübungen“ gelangte Sport auch auf den Stundenplan der
Schulen.In Frechen entstand dazu im Jahr 1913 an der alten Burgschule
an der Ecke Hauptstraße / Dr.-Tusch-Straße (heute Rossmann und
Woolworth) eine erste Turnhalle, die bis in die Nachkriegszeit von
allen Frechener Schulen genutzt wurde. Die Schule selbst war seit 1880
als katholische Knabenschule errichtet worden und Rossmann und
Woolworth) stand genau 100 Jahre an der Stelle. Während das
Schulgebäude zur Straße hin lag, befand sich die Turnhalle auf dem
damaligen Schulhof in Richtung des heutigen Platzes der Deutschen
Einheit.Generationen von Frechenern haben in dieser Halle, deren
Haupteingang mit den vier zum Turnerkreuz stilisierten „F“ des
legendären Turnvaters Jahn verziert war („Frisch, fromm, fröhlich,
frei“), geschwitzt. Ausgestattet war die Turnhalle nach damaligen
Maßstäben überaus modern mit allen Gerätschaften vom Barren übers
Pferd bis zu Sprossenwand und Ringen. So nutzten neben den Schulen
unter anderem auch die Frechener Turnerschaft von 1897 sowie in den
Wintermonaten der Fußballverein Frechen 20 die Halle für ihre
Angebote.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude der alten Burgschule von
der Realschule und später von den Berufsbildenden Schulen genutzt,
während die Burgschule einen Neubau in der Straße Im Klarenpesch
erhielt. Seit 1963 waren Teile der Stadtverwaltung im ehemaligen
Schulgebäude untergebracht, in der alten Turnhalle wurde die
Stadtbücherei eingerichtet. 1978 wurde im Zuge der Modernisierung der
gesamten Innenstadt einschließlich des Neubaus eines Rathauses der
Abriss der gesamten Anlage beschlossen.
- Martin Bock
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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