TuS Blau-Weiß Königsdorf
Viele Sportler und viel
zu wenig Sportstätten
Der TuS Blau-Weiß Königsdorf hat seinen Vorstand im Amt bestätigt und fordert mehr Trainingsmöglichkeiten für seine 2.400 Hobbysportler.
Frechen-Königsdorf (lk). Zufall, Absicht oder alternativlose Tatsache? Ob Flüchtlings-, Corona- oder Energiekrise: Es sind immer der Sport und die Kinder, die von den Maßnahmen zur Krisenbehebung besonders betroffen sind. Doch trotz Hallenschließungen, Trainingsausfällen und Kontaktbeschränkungen ist es dem TuS Blau-Weiß Königsdorf gelungen, seine beeindruckende Mitgliederstärke von knapp 2.400 Hobbysportlern zu halten.Kein Wunder also, dass der TuS-Vorstand um den 1. Vorsitzenden Gerd Koslowski, seinen Stellvertreter Josef Mörsch und dem Finanzvorstand Stephan Meuer einstimmig im Amt bestätigt wurde und mindestens zwei weitere Jahre die Geschicke des Sportvereins leiten soll.
Dabei konnte der Vorstand in Sachen Sportstättennotstand bisher wenig erreichen: „Seit unserem Protest im Jahr 2019 hat sich die Situation mit den Hallenschließungen der Johannesschule und der Gerhard-Berger-Halle weiter verschlechtert“, musste Gerd Koslowski bei der Mitgliederversammlung im Clubheim einräumen.
Seit 2020 ist die Einfachturnhalle der Johannesschule wegen Sanierungserfordernis geschlossen und die Dreifachturnhalle Gerhard-Berger-Halle wird seit März 2022 als Flüchtlingsunterkunft genutzt. Zeitgleich fällt auch die Dreifachturnhalle am Gymnasium wegen Sanierungsarbeiten aus. „Wir erwarten von der Stadt kurzfristig eine klare Perspektive, wann unsere Turner, Handballer, Volleyballer, Badminton-Spieler und Basketballer wieder in Königsdorf trainieren und spielen können“, so Koslowski.
Doch selbst wenn alle Sportstätten ihrer eigentlichen Bestimmung nachkommen könnten, fehle in Königsdorf, mit mehr als 12.000 Einwohnern, eine zusätzliche Halle und ein zusätzlicher Sportplatz. Auch auf die längst beschlossene Modernisierung der Umkleiden am Sportplatz warte man bislang vergebens. „Wir sind für die Aufnahme von Flüchtenden in Frechen. Auch in der Zukunft werden immer wieder Flüchtlinge in unsere Stadt kommen. Dafür muss Frechen vorsorgen und eine Lösung bereithalten, ohne dass reflexhaft Sporthallen geschlossen werden müssen. Auch bezüglich der Sanierung erwarten wir ein koordiniertes Vorgehen, damit nicht zur gleichen Zeit mehrere Hallen im Stadtgebiet geschlossen werden müssen“, ärgert sich der Vereinsvorsitzende und CDU-Kommunalpolitiker.
Trotz der Pandemie schaue der TuS zurück auf zahlreiche sportliche Erfolge, darunter den Aufstieg der weiblichen Handball-A-Jugend in die Jugendbundesliga sowie den Aufstieg der 1. Fußball-Herren in die Mittelrhein-Liga. Die Turnabteilung ist die größte Abteilung des Vereins.
Derzeit baut der TuS eine erweiterte Geschäftsstelle inklusive Besprechungsraum und Küche und wird dabei durch Fördermittel des Landes NRW unterstützt. Im Umfeld des Sportzentrums soll zudem ein Playpark mit Fitnessgeräten zur Nutzung durch alle Bürger entstehen, ebenfalls gefördert durch ein Landesprogramm. Laut Kassenbericht befindet sich der Verein in einem gesunden finanziellen Zustand.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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