60 Jahre Lindentheater
Vom Kartenabreisser zum Ehrenbürger

Als Kartenabreißer hatte Ex-Bürgermeister Hans-Willi Meier seinen Spaß – und die Kinobesucher auch. | Foto: Magdalena Marek
  • Als Kartenabreißer hatte Ex-Bürgermeister Hans-Willi Meier seinen Spaß – und die Kinobesucher auch.
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Zur Vorführung der Komödie „Sommerfest“ wurden die Kinobesucher
mit einem Glas Sekt und einem besonderen Kartenabreißer empfangen:
Frechens zukünftiger Ehrenbürger und ehemaliger Bürgermeister Hans
Willi Meier übernahm am Jubiläumstag diese Aufgabe. Das war nur der
Auftakt zu verschiedenen geplanten Aktionen rund um das Jubiläum.

Frechen. Viele der Gäste begrüßte Hans-Willi Meier mit Namen. Bei
manchen gab es auch schon mal eine kräftige Umarmung oder ein
Schulterklopfen. Aber auch so mancher Besucher hatte einen lockeren
Spruch auf Lager.

„Na, ist die Pension tatsächlich so mickrig?“, bekam der Karten
abreißende Ex-Bürgermeister so manches Mal zu hören. Dabei löste
Meier mit dem besonderen Service zum Jubiläumstag des Kinos ein
langjähriges Versprechen ein. „Wenn ich im Ruhestand bin, dann mach
ich im Linden-Theater den Kartenabreißer.“ Er hielt Wort.

Um die 183 Kinobesucher zählten die Vorstände des Frechen-Film e.V.
Björn Goetze und des Linden-Theaters Carsten Kurz. Ganz gut für
einen Mittwochabend.

In einem Grußwort kurz vor Filmbeginn bekannte sich Susanne Stupp als
ewige Freundin des Linden-Theaters. Schließlich habe sie jahrelang
direkt gegenüber gewohnt und so begleite sie das Kino bereits seit 48
Jahren. Toll fände sie auch, dass gänzlich jeder in der Stadt eine
Geschichte rund um das Kino zu erzählen hätte. Etwa vom ersten Kuss
in der hintersten Reihe.

Carsten Kurz skizierte knapp die dramatische Entwicklung des Kinos.
Auf dem Höhepunkt der Kino-Popularität 1957 vom langjährigen
Betreiber Heinrich Bucco eröffnet, sank in den darauffolgenden vier
Jahren deutschlandweit die Zahl der Kinobesuche von 800 auf 200
Millionen, was etliche Kinoschließungen nach sich zog.

Dass das Linden-Theater dies überlebte, sei ein Wunder, sagte Kurz.
Den schweren Zeiten habe der Besitzer jahrzehntelang getrotzt.
Repariert und ausgetauscht wurde nur, was unbedingt notwendig gewesen
sei. So sei auch zu erklären, dass vieles im Kino noch aus dem
Eröffnungsjahr stamme. In den 90er Jahren ist das Kino dann unter
Denkmalschutz gestellt worden.

Kurz bedankte sich bei den zahlreichen Mitgliedern des Frechen-Film
e.V. und konnte zum Jubiläum die Aufnahme eines 175. Mitglieds
verkünden. Ebenso lud er die Besucher zu den weiteren
Jubiläumsaktionen ein, wie dem Open-Air-Kino auf dem Rathausplatz.
Dort wird, bei freien Eintritt, am Samstag, 16. September, das
Film-Musical „Mamma Mia“ gezeigt. Einlass ist um 20 Uhr.

- Magdalena Marek

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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