Frechen-Wachtberg
Was kommt nach dem Ende der Brikettierung?

Eine Frau, sechs Männer und viel Papier: Vor dem Rathaus überreichten Vertreter der RWE Power die ausgedruckte Studie zum Industriestandort Wachtberg an Bürgermeisterin Susanne Stupp. | Foto: Stadt Frechen
  • Eine Frau, sechs Männer und viel Papier: Vor dem Rathaus überreichten Vertreter der RWE Power die ausgedruckte Studie zum Industriestandort Wachtberg an Bürgermeisterin Susanne Stupp.
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Frechen - (lk) Eine Studie gibt Einblicke in eine mögliche Zukunft des
Industriestandorts Frechen-Wachtberg.

Ende kommenden Jahres wird die Brikettierung in der Fabrik Frechen,
nach Aussage der RWE Power, eingestellt. Danach gibt es dort viel
Platz und viele Chancen für Anschluss-Nutzungen.

Um sie schnell umzusetzen, wollen die Stadt Frechen und RWE Power eng
zusammenarbeiten. „Synchronisation, also das richtige Timing, ist
ein wichtiger Erfolgsfaktor“, teilen Stadt und Energieunternehmen in
einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Dies sei eine der zentralen
Erkenntnisse einer neuen Studie, die RWE Power an Bürgermeisterin
Susanne Stupp und den Planungsausschuss der Stadt überreicht hat.

Die Studie trägt den Titel: „Transformationsoptionen eines
Altindustriestandorts am Beispiel der Brikettfabrik
Frechen-Wachtberg“. Sie bezieht die am Fuß des Wachtbergs bei
Benzelrath gelegene Forschungsstelle Sybilla mit ein. Auf knapp 100
Seiten arbeitet sie die Stärken des Standorts heraus: die besondere
Lage im Umfeld Kölns, die hervorragende Erschließung durch Straßen
und Schienen sowie die Energieversorgung. Vom Ende der Brikettfabrik
sind bis zu 700 Arbeitsplätze bei RWE und Partnerfirmen betroffen.
Der entsprechend reduzierte Leistungsbetrieb des Kraftwerks sowie die
Herstellung von Braunkohlenstaub werden dagegen bis auf Weiteres
fortgesetzt. Laut Informationen der Redaktion soll auch an der
Klärschlammverbrennung festgehalten werden. Dennoch werden zeitnah
große Flächen für Folgenutzungen frei.

Diese würden sich – laut Studie - besonders für Unternehmen der
Bioökonomie, der Kreislaufwirtschaft, der Energiewirtschaft, der
Bahn-Instandhaltung und der Nahrungsmittelindustrie eignen. Denkbar
wären ein einzelnes großes Werk, aber auch ein kleinmaßstäblicher
Gewerbe- und Industrie-Park oder ein kleinteiliger Industrie-Campus
für viele mittelständische Betriebe gleich mehrerer Branchen. Sogar
eine stärkere Öffnung des Standorts zur Stadt wäre machbar.

Dazu muss die Fabrik Frechen ihren rechtlichen Status als
Bergbaubetrieb nach und nach ablegen und Altanlagen zurückbauen.
Gleichzeitig muss die Stadt Frechen früh mit der Bauleitplanung
beginnen, um den Rahmen für die Folgenutzungen zu schaffen.

Bürgermeisterin Susanne Stupp sieht die Studie als ein Hilfsmittel
„den Strukturwandel auch als positiven Prozess zu verstehen“. Das
für Frechen wichtige Projekt brauche eine offene und vertrauensvolle
Zusammenarbeit. „Nur so werden wir die wirtschaftlich wichtige
Transformation in den kommenden Jahren gut voranbringen“, ist
Susanne Stupp überzeugt.

Erik Schöddert, Leiter des Flächenmanagements von RWE Power hebt die
abgeschiedene Lage des Industriestandortes hervor. Frechen-Wachtberg
habe auch angesichts der Flächenknappheit im Kölner Raum großes
Potenzial. „Deswegen ist es gut, ihn früh und vor allem gemeinsam
für Folgenutzungen klar zu machen“, so Schöddert abschließend.

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RAG - Redaktion

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