Tragikömödie
Wenn Erinnerungen schwinden
Frechen - (lk) Die Tragikomödie „Vater“ von Florian Zeller wird am Montag,
16. April, 20 Uhr, im Stadtsaal Frechen, Kolpingplatz 1, gezeigt.
Der 80jährige André (Ernst Wilhelm Lenik) merkt, dass sich etwas
verändert. Noch lebt er allein in seiner Pariser Wohnung und
versucht, vor Anne, seiner älteren Tochter, den Eindruck aufrecht zu
erhalten, alles sei in Ordnung. Wobei ganz offensichtlich ist, dass er
allein nicht mehr zurechtkommen kann. Also organisiert sie für ihn
Pflegehilfen, mit denen er sich aber ständig zerstreitet.
Ein alter Mann, für den sich der Alltag mehr und mehr in ein
verwirrendes Labyrinth verwandelt, auf der Spurensuche nach sich
selbst. Weil seine Wahrnehmung sich immer mehr verschiebt, gerät er
in eine Welt, in der seine Biografie nicht mehr gilt, weil die Welt,
in der sie entstanden ist, am Verlöschen ist… Das Besondere an
„Vater“ ist die ungewöhnliche Erzählstruktur. Erlebt wird die
Handlung nämlich nicht chronologisch, sondern aus der Erlebniswelt
des 80jährigen.Durch diesen hinterhältigen Trick des französischen
Erfolgsautors wird der Zuschauer emotional an die Hauptperson
gebunden, erlebt mit ihr dieselben Momente des Glücks, teilt mit ihr
die Momente des Ausgeliefertseins, erfährt mit ihr die unbegreifbare
Veränderung von Personen und Dingen und kann wie sie immer weniger
unterscheiden: Was ist Realität, was Wahn oder Wunschvorstellung, was
Halluzination oder fixe Idee.Das klingt nach einem traurigen
Theaterabend? Das Gegenteil ist der Fall. Zellers Text provoziert das
Lachen. Die komödiantische Dynamik ergibt sich aus den abrupten
Stimmungsschwankungen der Hauptperson.
Karten gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen, online unter
www.stadt-frechen.de und an der Abendkasse, eine Stunde vor der
Vorstellung.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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