Stilles Gedenken
Wenn Hass und Hetze zu Völkermord führen
Mit einer Gedenkveranstaltung am Samstag, 5. November, 16 Uhr vor dem Alten Rathaus gedenkt der Frechener Geschichtsverein den 52 Frechenern, die von Nazis ermordet wurden und erinnert an die „Reichspogromnacht“ als Frechener die Synagoge sowie Geschäfte und Wohnhäuser ihrer jüdischen Mitbürger verwüsteten.
Frechen (lk). Seit der „Machtergreifung“ Hitlers 1933 wurde die Diskriminierung und Verfolgung jüdischer Bürger systematisch vorangetrieben. Unter Leitung der beiden Frechener Naziführer Heinrich Loevenich und Reiner Stumpf wurden bereits nach dem Reichstagsbrand 1933 Frechener Juden unter oft fadenscheinigen Begründungen verhaftet.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der „Reichspogromnacht“, gipfelten die vom nationalsozialistischen Regime organisierten und gelenkten Gewalttaten in einem Pogrom gegen die Juden.
Auch in Frechen schauten die Menschen zu oder machten sogar mit, als die Synagoge, Gemeindeeinrichtungen, Geschäfte und Wohnungen der jüdischen Bevölkerung verwüstet, zerstört und in Brand gesetzt wurden. Die Frechener Synagoge wurde nur deshalb nicht niedergebrannt, weil die Gebäude in ihrer unmittelbaren Umgebung in „arischem Besitz“ waren.
In den folgenden Jahren wurden 5,6 bis 6,3 Millionen europäische Juden Opfer des Holocaust, dem nationalsozialistischen Völkermord.
„Gegen das Vergessen“ an die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus ruft der Frechener Geschichtsverein alle Bürger zu einer Gedenkveranstaltung am Samstag, 5. November, 16 Uhr vor dem Alten Rathaus, Johann-Schmitz-Platz, auf.
„Auch um angesichts zunehmender Diskriminierung und Gewalt gegenüber Minderheiten, von Hass und Hetze gegen Menschen jüdischen Glaubens und der Verharmlosung der Gräueltaten der Nationalsozialisten in dieser Zeit Stellung zu beziehen und ein deutliches Zeichen zu setzen gegen das Vergessen und für die Erinnerung. Im Rahmen dieser Gedenkveranstaltung werden die Namen aller 51 jüdischen Opfer und eines Kommunisten aus Frechen vorgelesen“, teilt der FGV mit.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.