Anwohnerin verärgert
„Wer hätte ahnen können, dass es im Januar friert?“
Frechen - Schon wieder Baulärm, Absperrungen und Dreck? Es erinnert ein wenig
an den Film „Und täglich grüßt das Murmeltier“: Ähnlich wie
Bill Murray in der US-Komödie von 1993, scheinen auch die Anwohner
der Rosmarstraße in einer Zeitschleife gefangen zu sein. Nur zum
Lachen ist ihnen nicht zumute.
„Wir dachten eigentlich, dass das Dilemma der Bauarbeiten auf der
Rosmarstraße nach zweijähriger Bauzeit endlich vorüber wäre“,
wundert sich eine Anwohnerin (Name der Redaktion bekannt) in einer
ausführlichen Mail an die Wochenende-Redaktion.
Stattdessen würde weiter gewerkelt. „Teile des Abwasserkanals sind
undicht“, weiß sie zu berichten. Und Stadtsprecherin Santina
Nicolosi erklärt auf Anfrage: „Eine Kamerabefahrung hat gezeigt,
dass einige Grundstücksanschlussleitungen mangelhaft erstellt wurden.
Die Stadt Frechen hat die bauausführende Firma aufgefordert, die
Leitungen zu erneuern.“ Die Kosten für diese Arbeiten gingen aber
komplett zu Lasten der Baufirma.
Nach Information der Anwohner sollten die Arbeiten innerhalb von vier
Wochen abgeschlossen sein. Begonnen wurde Anfang des Jahres.„Wie
auch beim ersten Mal mitten im Winter. Doch wer konnte auch ahnen,
dass es im Januar und Februar zu Bodenfrost kommt und nicht weiter
gearbeitet werden kann?“, fragt sich die Anwohnerin.Ihrer Meinung
nach ist die Baustelle nur „mangelhaft besetzt“. Teilweise seien
nur jeden zweiten Tag Mitarbeiter anzutreffen. Somit würde sich die
Bauzeit „wieder einmal“ erheblich verlängern. Mitte des Monats,
also bereits zwei Wochen über dem vorgesehen Zeitraum, sei erst ein
kleiner Teil der Mängel beseitigt worden.
„Das einzige Loch, was bisher geöffnet wurde, ist bereits dreimal
zugeschüttet und wieder geöffnet worden“, ärgert sie sich.
Nach Aussage der Stadt hingegen verlaufen die Arbeiten der Firma
Blandfort „wie geplant“. Nach jetzigem Stand würde die bestehende
Vollsperrung am 27. Februar aufgehoben.
Für mindestens zwei Monate mussten die Anwohner der Rosmarstraße
aber wieder „mehrere Kilometer lange Umwege“ in Kauf nehmen und
dies, obwohl sie - dank „horrender Straßenbaugebühren“ - von der
Stadt bereits „ordentlich zur Kasse gebeten“ wurden.
„Es geht hier um „unsere“ neue Straße für die WIR als
Anwohner/Hauseigentümer bezahlen mussten. Die Baumaßnahmen sollten,
laut Aussage der Stadtverwaltung, eine Verbesserung der Situation
herbeiführen. Doch im Endeffekt wird zumindest ein nicht
unbeachtlicher Teil wieder zu einem großen Flickenteppich, die
Bürgersteige sacken bereits jetzt schon ab und sind stellenweise
irreversibel verunreinigt, die Parksituation hat sich nicht verbessert
– ach wir könnten ewig weiter aufzählen“, klagt die Bewohnerin
der Rosmarstraße. Hinzu käme, dass „der teuer bezahlte
Straßenbelag“ jetzt schon wieder aufgerissen würde. Diesmal von
einem Telefondienstleister.
Ihr Fazit: „Viel Ärger, viel Dreck und ein dickes Minus auf dem
Konto.“
Für die Zukunft der Rosmarstraße sähen viele, aufgrund der
geplanten Baumaßnahmen auf Grube Carl und eines Bauprojekts in Höhe
des Bahnübergangs, schwarz:
„Die Baustellenfahrzeuge und der Durchgangsverkehr werden nicht, wie
von der Stadt behauptet, allein über die Straße „Zur Grube Carl“
fließen, sondern über die Rosmarstraße. Wo bleibt da die
Gerechtigkeit und wo bleibt die von der Stadt versprochene
Verbesserung? Uns Anwohnern bleibt sie jedenfalls unersichtlich!“
Im Namen aller betroffenen Anwohner wünscht sie sich, dass die Stadt
in Zukunft mehr die Interessen der Bürger berücksichtigt und den
Druck auf die ausführenden Firmen erhöht.
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.