Park Villa Pauli
Westportal so gut wie neu
Die Renovierungsarbeiten am Westportal des Pauli-Parks in Königsdorf sind vorerst abgeschlossen. In einem letzten Schritt wurde das restaurierte, schmiedeeiserne Tor eingesetzt, ein nachgebauter Mauerkronenaufsatz angebracht und der Seiteneingang des Portals hergerichtet. Mit Abschluss des fünfjährigen Projektes löst sich vorerst auch die Bürgerinitiative Park Villa Pauli auf. Dabei gibt es noch viel zu tun im dichtbewaldeten Naherholungsgebiet am Ende der Dechant-Hansen-Allee.
Frechen-Königsdorf. Über 63.000 Euro haben Pflege und Erhalt des Pauli-Parks in den vergangenen fünf Jahren verschlungen. Jetzt ist die Kasse leer und es stehen noch abschließende Sanierungsarbeiten in Höhe von rund 5.000 Euro aus.
Sportlern, Spaziergängern, jungen Familien und Hundehaltern, die das 18 Hektar große Areal ausgiebig nutzen, wird nicht entgangen sein, was die engagierten Ehrenamtler und spendablen Unterstützer der Initiative in den vergangenen Jahren geschafft haben: Sitzbänke und Infostelen wurden gesponsert und aufgebaut, zerstörte Glasflächen ersetzt, Freiflächen gerodet, Blumenbeete angelegt, der Gartenpavillon wieder auf Vordermann gebracht. Jetzt ist die Kasse leer und nur noch wenige engagieren sich in der Bürgerinitiative. Dabei müssten weiterhin Wege freigeschnitten, Bänke gepflegt sowie Vermietungen und Veranstaltungen organisiert werden.
Im Jahre 1875 zogen die Brüder Johann Baptist Franz Carl und Friedrich Wilhelm Pauli in die neu errichtete Villa. Die Familie stand als Posthalterfamilie in den Diensten von Thurn und Taxis und beförderte zeitweise mit über 800 Pferden die Post im Köln-Bonner Raum. Nach dem Tod der beiden Brüder kaufte die Ordensgemeinschaft der „Schervier-Schwestern“ das Areal, um sich dort der Armen- und Krankenpflege zu widmen.
Heute betreibt die Franziska Schervier Altenhilfe auf dem Gelände ein großes Seniorenzentrum. Dessen langjähriger Leiter Kristof Klitza stellte schnell fest, dass die Pflege des großen Waldareals, der Erhalt des denkmalgeschützten Westportals und der stete Kampf gegen den zunehmenden Vandalismus im Park, die zur Verfügung stehenden finanziellen Mittel des Seniorenzentrums-Betreibers überstieg. Gemeinsam mit dem Lokalhistoriker Dr. Paul Stelkens rief er die Königsdorfer zum gemeinschaftlichen Engagement für den Park auf. Auch heute noch, obwohl bereits pensioniert, liegt dem Düsseldorfer Klitza die Parkanlage am Herzen.
Das Gelände hat viel zu bieten: Da wäre zum einen der kleine, romantische Kardinal-Schulte-Pavillon. Er kann über das Seniorenzentrum für private Veranstaltungen angemietet werden.
Auch die 1975 errichtete Trauerhalle auf dem Schwesternfriedhof wird jetzt von den Nonnen der „Schervier-Schwestern“ vermietet. Das Betonkonstrukt ist architektonisch bemerkenswert, da es aufgrund seines Glassockels zu schweben scheint.
„Aber es fehlt ein Kümmerer, der das alles in die Hand nimmt“, klagt Kristof Klitza. Von Düsseldorf aus könne er dies nicht leisten. Dr. Stelkens möchte sich mit seinen 87 Jahren aus dem aktiven Dienst zurückziehen.
Gemeinsam mit dem Lokalhistoriker Rolf Rong wollen sie sich bei den vielen Unterstützern bedanken, die den Park haben wieder aufleben lassen und deren finanzielle Unterstützung viele Instandsetzungen und Anschaffungen erst möglich gemacht haben.
Für die Zukunft wünschen sie sich ein neues Team von engagierten Frechenern, die ihre Arbeit fortsetzen und sich im Pauli-Park engagieren, weniger Vandalismus und mehr Rücksicht von Hundehaltern und Radsportlern.
Wer Interesse hat, sich rund um die Villa Pauli zu engagieren, kann sich mit den Verantwortlichen per E-Mail an bild-text@park-villa-pauli.de in Verbindung setzen.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
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