Wasserstoff-Tankstelle
Wichtiger Meilenstein
Frechen - (hs) Air Liquide hat heute in Frechen auf dem Gelände einer
bestehenden Tankstelle von Mundorf Tank eine neue Wasserstoff
(H2)-Station eingeweiht und damit beim Aufbau eines bundesweiten
Tankstellennetzes einen weiteren Meilenstein erreicht.
Die Station wurde im Rahmen des Projekts SWARM, einem EU-geförderten
Programm, errichtet und teilweise aus Mitteln des European Fuel Cells
and Hydrogen Joint Undertaking finanziert, einer öffentlich-privaten
Partnerschaft zur Unterstützung der Entwicklung von Anwendungen im
Bereich Wasserstoffenergie.
Als Mitglied der Clean Energy Partnership (CEP)* und
Gründungsgesellschafter des Joint Ventures H2 MOBILITY Deutschland
ist Air Liquide einer der Schlüsselakteure beim Aufbau einer
flächendeckenden
Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland.
Nach Düsseldorf-Höherweg, Offenbach am Main, Kamen, Limburg an der
Lahn, Mülheim an der Ruhr, Bad Rappenau, Wolfsburg, Koblenz und
Hirschberg ist Frechen die zehnte Wasserstoff-Tankstelle, die Air
Liquide seit 2012 in Deutschland
investiert hat. Darüber hinaus verfügen aktuell sechs weitere
Stationen bundesweit über Air Liquide-Wasserstofftechnologie.
Weltweit hat der Konzern bereits rund 100 H2-Stationen errichtet.
Die Wasserstoff-Station in Frechen, direkt am Autobahnkreuz Köln-West
(A1/A4) gelegen, entspricht dem neuesten Stand der Technik. Ihre
Bedienung ist intuitiv und der Betankungsvorgang ähnelt dem
konventioneller Fahrzeuge: Fahrer von Brennstoffzellenfahrzeugen
können in nur drei bis fünf Minuten auftanken, die durchschnittliche
Reichweite der betankten Fahrzeuge liegt bei mehr als 500 Kilometern.
Elektromobilität mit Wasserstoff verursacht lokal weder Schadstoffe
noch CO2-Emissionen. Im Vergleich zu batteriebetriebenen Autos
erzeugen H2-Fahrzeuge ihren Strom an Bord selbst, indem in der
Brennstoffzelle Wasserstoff mit Luft reagiert und dabei der Strom für
den Antrieb des Autos entsteht.
Der Ausbau der H2-Infrastruktur in Deutschland schreitet gut voran.
Insgesamt umfasst das Netz heute bundesweit nun 51 Stationen, davon
acht in Nordrhein-Westfalen. Das Gemeinschaftsunternehmen H2 MOBILITY,
das auch den Betrieb der Anlage in Frechen übernehmen wird, wird
dieses bestehende Netz auf bis zu 400 Stationen ausbauen. Bis 2019
sollen es bereits 100 Stationen sein, um die Markteinführung von
Brennstoffzellenfahrzeugen zu flankieren.
„Wir müssen uns den Herausforderungen der Energiewende jetzt
stellen. Und Wasserstoff ist heute eine unserer besten Lösungen zur
Erreichung der Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens. Wasserstoff hat
insbesondere das Potential, den Transportsektor, eine der wesentlichen
Quellen der Verschmutzung in unseren Städten, effizient sauberer zu
machen. Hierfür bedarf es jedoch einer speziellen Infrastruktur. Air
Liquide ist stolz, an der Seite weiterer privater und öffentlicher
Schlüsselakteure am Aufbau der europaweit größten
Wasserstoffinfrastruktur beteiligt zu sein und damit die Voraussetzung
für die Markteinführung von Brennstoffzellenfahrzeugen in
Deutschland zu schaffen”, sagte Markus Schewitza, Geschäftsführer
der Air Liquide Advanced Technologies.
Enrique Girón, SWARM Project Manager, European Fuel Cells and
Hydrogen Joint Undertaking, erklärte zur Eröffnung: „Ich bin sehr
froh, heute hier das Ergebnis der großen Anstrengungen des SWARM
Konsortiums zu sehen und gratuliere den Partnern zu dem großen
Erfolg, den sie mit der Eröffnung dieser Wasserstofftankstelle
erzielt haben. Projekte wie SWARM zeigen das Potenzial
wasserstoffbetriebenen Straßentransports als gesamteuropäische
Antwort auf die Notwendigkeit trag- und wettbewerbsfähiger
Alternativen zu fossilen Brennstoffen. Mit jeder neuen
Wasserstoffstation, die in Betrieb geht, erweitern wir die
Infrastruktur in Europa und beseitigen die verbleibenden
prekommerziellen Hemmnisse für die Markteinführung dieser
umweltfreundlichen Transporttechnologie.”
„Insbesondere im Verkehrssektor sind noch erhebliche Anstrengungen
notwendig, um die Pariser Klimaschutzziele zu erreichen. Wir sehen mit
Wasserstoff betriebene Brennstoffzellen-Fahrzeuge als wichtigen
Baustein einer zukünftigen, klimaschonenden Mobilität. Ein
entscheidender Faktor für den Markthochlauf dieser Technologie ist
der Aufbau einer flächendeckenden Infrastruktur zur Betankung der
Fahrzeuge. Daher begrüßen wir die Eröffnung der
Wasserstofftankstelle hier in Frechen“, so Stefan Leuchten vom
NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und
Energie.
Susanne Stupp, Bürgermeisterin der Stadt Frechen, ist selbst seit
Jahren Überzeugungstäterin: Sie kam zum Eröffnungstermin mit
ihrem Elektroauto. „Sie haben uns gerade noch gefehlt“,
begrüßte sie die Teilnehmer der Eröffnungsfeier, erklärte aber
sogleich: „Wir haben uns in Frechen vor langer Zeit schon der
Problematik des Klimawandels angenommen. Wir beteiligen uns
beispielsweise regelmäßig an der Europäischen Mobilitätswoche, und
wir haben in den zurückliegenden Monaten allerhand Maßnahmen
umgesetzt, die gut für unser Klima und die Gesundheit der Menschen
sind: So haben wir Elektroladestationen für E-Autos und Pedelecs in
Betrieb genommen. Die E-Bikes haben ja auch bei uns in den letzten
Jahren einen regelrechten Boom erlebt. Die Eröffnung der
Wasserstoff-Station passt bei uns in Frechen ganz hervorragend in ein
ganzes Maßnahmenbündel zum Schutze unseres Klimas.”
Fabio Mundorf, Geschäftsführer der Mundorf Mineralölhandels GmbH
und Co. KG, freute sich, Teil einer neuen Entwicklung zu sein. Für
ein mittelständisches Unternehmen sei dies nicht eben Tagesprogramm.
Er ist sich sicher, dass es mittelfristig an den Tankstellen einen
Krafstoff-Mix geben wird: neben E-und H2-Ladestationen auch noch die
konventionellen Kraftstoffe.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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