Erfolgreich auf dem Jet-Ski

Wie der Vater, so der Sohn

Wer Frechen-Habbelrath kennt, wird den Frechener Ortsteil mit rund 3.700 Einwohnern nicht unbedingt mit dem Wassersport in Verbindung bringen, doch das kann sich ändern: Mit 15 Jahren ist der Habbelrather Schüler Nils Wittling in Polen Europameister seiner Altersklasse auf dem Jet-Ski geworden. Im vergangenen Jahr gewann er die Deutsche Meisterschaft.

Frechen-Habbelrath (whm). Nils, der in Thailand das Licht der Welt erblickte, wo sein Vater als Ingenieur arbeitete, kam mit dem Sport auf dem Wassermotorrad, so die offizielle Bezeichnung, schon in frühen Jahren in Berührung. Bereits mit vier Jahren saß er erstmals am Steuer eines 210 PS starken Jet-Skis – allerdings auf dem Schoß des erfahrenen Vaters, der selber viele Erfolge in diesem Sport nachweisen kann.

In der Garage des Einfamilienhauses in Habbelrath zeugen die glänzenden Pokale davon: 18-mal gewann er die Deutsche Meisterschaft, drei Mal konnte er sich als Europameister feiern lassen und zweimal stand sein Name bei Weltmeisterschaften in den Siegerlisten ganz oben.

Damals startete Frank Wittling für Thailand. Nach Deutschland ging es zurück, als der Sohn eingeschult werden sollte. Und mit acht Jahren fuhr Nils, der inzwischen die 10. Klasse der Realschule besucht, das erste Mal den PS-starken Jet-Ski selber und 2019 startete er bei seinen ersten Rennen in Belgien und erreichte bei den Läufen zur Europameisterschaft schon den dritten Rang. Zum Trainieren geht es an den Badesee in Düren und ins benachbarte Belgien.

Nils ist sehr zurückhaltend, wenn man ihn auf seinen Sport und seine Erfolge anspricht. Doch wenn er den Hänger öffnet, auf denen die beiden Jet-Skis auf ihren Trailern, Schwimmwesten, Helme und die gesamte technische Ausrüstung deponiert sind, blüht er auf und dann blitzt auch der Stolz über die erreichten Erfolge auf.

„Nils hat das im Blut“, so Vater Frank, denn die zweimachen vor den Rennen alles selber, wenn es um Einstellungen und dem Tunen des Motors und des Sportgerätes geht. „Nils ist schon so versiert, dass er sogar mir Tipps geben kann“, gesteht der Vater.

Im September startete Nils bei einem Weltmeisterschaftslauf in Sardinien. Dafür gab es in der Schule sogar frei, damit er teilnehmen konnte. „In der Schule ist mein Sport kein großes Thema, nur einige enge Freunde verfolgen meine Starts“, erzählt Nils. Der 15-Jährige, der Inline-Hockey und Mountainbike als seine Hobbys angibt, schraubt nicht nur gern, er programmiert auch gern und hat das als Schwerpunkt in der Schule belegt.

In Sardinien lief es für ihn ganz gut, denn mit seinen 15 Jahren muss er jetzt bei den Erwachsenen starten. Bei schweren Bedingungen mit hohen Wellen im Hafenbecken und sehr starkem Sturm hat Nils als jüngster Teilnehmer in der Erwachsenen Pro Klasse insgesamt den 13. Platz unter 20 Topfahrern belegt. „Nils konnte sich von Rennen zu Rennen sehr gut steigern“, berichtet sein Vater. Die nächsten Ziele des jungen Jet-Ski-Piloten sind, neben den Meisterschaftsläufen in Deutschland und Belgien, die Teilnahme an der World Series des Verbandes und an der Weltmeisterschaft in seinem Geburtsland Thailand.

Sein großer Traum ist der Start bei einem der Rennen in den USA.