100 Jahre Mandolinen-Club Königsdorf
„Wir können
FAST alles spielen“
Frechen-Königsdorf (lk). „Variatio delectat“ (lateinisch: „Abwechslung gefällt“), wussten bereits die alten Römer. Dass diese Aussage auch heute noch ihre Berechtigung hat, bewies der Königsdorfer Mandolinenclub bei seinem Jubiläumskonzert in der Sankt-Sebastianus-Kirche - zusammen mit dem befreundeten Mandolinenorchester aus Euskirchen-Kuchenheim.
Abwechslungsreich war das vom Dirigenten Ulrich Bleck zusammengestellte Programm in puncto Musikrichtung, Rhythmik, Instrumentation und Dynamik.
„Ein Mandolinenorchester – beziehungsweise Zupforchester, was musikwissenschaftlich die präzisere Bezeichnung wäre – ist nicht auf eine bestimmte Musikrichtung festgelegt, was das Musizieren in einem solchen Ensemble besonders interessant macht. Wir können (fast) alles spielen, Heavy-Metal und Rap-Musik passen allerdings nicht so wirklich zu unseren tendenziell ohne elektrische Verstärkung gespielten Instrumenten“, so der Dirigent.
Gestartet wurde mit der Ouvertüre ‚Pegasus‘ von Samuel Sando Dicker, es folgten die ‚Suite in A-Dur‘ von Jens Herwarth. Mit der Arie ‚O Mio Babbino Caro‘ von Giacomo Puccini begeisterte die Sopranistin Inga Winkelmeier das Publikum und das Stück ‚Auf einem persischen Markt‘ von Albert Ketèlbey versetzte die Zuhörer in den Orient.
Der erste Teil des Konzertes endete mit einer Interpretation des ‚Schwanensees‘ von Peter Tschaikowsky.
Zu einem Jubiläumskonzert gehören auch ein Rückblick über die 100-jährige Vereinsgeschichte, verschiedene Reden – unter anderem von der Frechener Bürgermeisterin Susanne Stupp – und besondere Ehrungen, diesmal vorgenommen von Katja Ruhrberg vom Bund deutscher Zupfmusiker (BDZ), dem der Mandolinenclub seit 1989 angehört.
Außer dem Orchester selbst erhielten Margarete Weiser, die älteste Mitspielerin des Orchesters, Margarete Hackenbroich für 70-jährige aktive Mitgliedschaft und Sylvia Wieland-Kesterke für 40 Jahre an der Mandoline und der Mandola die entsprechenden Urkunden.
Musikalisch eingerahmt wurde dieser Block vom Gitarrenduo Marie (13) und Daniel (20) Schaban.
Im zweiten Teil des Konzertes bewies das Orchester, dass es auch moderne Unterhaltungsmusik zu interpretieren versteht. Dabei spannte sich der Bogen von ‚Ich hab‘ die Lieb gesehen‘ von Vicky Leandros über die Titelmusik der TV-Serie Game of Thrones bis hin zum Musical-Hit ‚Phantom der Oper‘.
Dass das Publikum am Ende stehend Zugaben verlangte, freute die 19 Musikerinnen und Musiker, die zum Abschluss noch einen Abstecher in die Welt des Jazz wagten und das Konzert mit dem ‚Abendsegen‘ aus Engelbert Humperdincks Oper „Hänsel und Gretel“ - dem sakralen Ambiente der Sankt-Sebastianus-Kirche entsprechend - beendeten.
Redakteur/in:Lars Kindermann aus Rhein-Erft |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.