Politik gedenkt der Kriegsopfer
„Wir sollten dankbar sein für 75 Jahre Frieden“
Frechen - (lk) Frechener Politiker haben am Freitag, 8. Mai, 75 Jahre nach Endes
des 2. Weltkriegs, an die Opfer des Krieges gedacht, indem etwa 80
Millionen Menschen ihr Leben ließen.
Bürgermeisterin Susanne Stupp (CDU), CDU-Fraktionsvorsitzende Karla
Palussek und CDU-Parteivorsitzender Thomas Okos haben stellvertretend
für alle Mitglieder der Christdemokraten am Kriegerdenkmal des St.
Audomar Friedhofs einen Kranz niedergelegt.
Damit gedachten sie dem 75. Jahrestag, dem 8. Mai, am Tag der
Befreiung durch die Alleierten und der bedingungslosen Kapitulation
der Wehrmacht und somit dem Ende des 2. Weltkrieges in Europa.
Bürgermeisterin Susanne Stupp: „Millionen Menschen und viele
Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt verloren ihr Leben. Wir
verneigen uns vor Ihnen. Zahlreiche überlebten schwerverletzt oder
wurden anhaltend traumatisiert. Dieser Geschichte - auch in Frechen -
sind wir uns bewusst.“
Fraktionsvorsitzende Karla Palussek: „Wir sollten dankbar sein für
75 Jahre Frieden in Deutschland. Unser gemeinsames Ziel muss sein,
Frieden auch in schwierigen Zeiten zu bewahren. Das müssen wir uns
immer wieder und fortwährend in Erinnerung rufen.“
Die Fraktionen der Linken und der Grünen haben auf dem Friedhof Süd
in Königsdorf der russischen Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter
gedacht
„Hunderte wurden auch in Frechen Opfer der rassistischen
Nazi-Ideologie, die geradewegs in den Krieg und millionenfaches Morden
führte. Sie wurden hier in mehreren Arbeitskommandos auf heutigem
Frechener Stadtgebiet eingesetzt; außerdem gab es eigene Lager in
Grefrath und in Königsdorf“, schreibt Hauke Dressel, Sprecher der
Linken in Frechen. Elf sowjetische Opfer seien auf dem Friedhof in
Königsdorf bestattet.
Die Gedenkaktion fand unter Beachtung der Abstands- und
Schutzmaßnahmen zur Eindämmung der Covid-19-Pandemie statt.
Professor Dr. Paul Stelkens, der die Gräbergruppe überhaupt erst
wieder ausfindig gemacht und in jahrelanger lokalhistorischer
Forschung die Identitäten und Schicksale sowjetischer Kriegsopfer in
Frechen recherchiert hatte, war ebenfalls anwesend und ließ die etwa
20 Teilnehmer nach einer Gedenkminute an den Erkenntnissen aus seiner
Arbeit teilhaben. Sie sind auch in einen Vortrag eingeflossen, der im
Online-Auftritt des Frechener Stadtarchivs heruntergeladen werden
kann.
Peter Singer, Vize-Fraktionsvorsitzender der Frechener Linken betonte,
dass man mit den Frechener Opfern stellvertretend auch allen Opfern
von Krieg und Faschismus gedenke. „Allein auf sowjetischer Seite,
die damals außer Russland auch Teile des Baltikums, der Ukraine und
Weißrusslands einschloss, sind über 20 Millionen Menschen diesem von
Deutschland begonnenen Krieg zum Opfer gefallen“, so Singer.
Gemeinsam mit den Grünen werde man zudem einen Antrag in den Rat
einbringen, der dazu führen solle, die vorhandenen Gräber wieder in
einen „würdigeren Zustand“ zu versetzen.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.