Hermann-Seger-Straße
Zu Fuß durch Unkraut, Dreck und Dunkelheit
Frechen - Wochentags um 17 Uhr auf der Hermann-Seger-Straße: Mitarbeiter der
angesiedelten Unternehmen machen sich auf den Weg zu ihren Autos oder
zur Bushaltestelle. An einigen Stellen kein einfaches Unterfangen:
Wildwuchs und Müll säumen den Gehweg und an einer Stelle müssen die
Passanten ein gutes Stück durch die Dunkelheit marschieren, denn hier
wurden zwei Straßenlaternen entfernt.
Da kann einem schon etwas mulmig werden. Der Gehweg auf der
Hermann-Seger-Straße ist vermüllt und teilweise zugewuchert.
Zugegeben ein Industriegebiet ist nichts zum Flanieren, aber es gibt
auch hier Fußgänger. Ein kleines Stück des unschönen Weges müssen
diese – in den Wintermonaten – durch die Dunkelheit wandeln, denn
hier wurden zwei Laternen entfernt.
Der Grund: „Die Lampen wurden aufgrund der häufigen Beschädigung
durch Lastkraftwagen bislang nicht mehr ersetzt. Wir planen aktuell
eine Erneuerung, jedoch werden wir die neuen Laternen/Lampen deutlich
versetzen müssen, damit sie zukünftig hoffentlich nicht mehr
umgefahren werden“, erklärt Stadtsprecher Thorsten Friedmann.
Auch das Müllproblem ist der Stadtverwaltung nicht neu. „Die
Situation hinsichtlich der Sauberkeit der Hermann-Seger-Straße, der
Parkplätze und des Straßenbegleitgrüns ist seit Jahren
unbefriedigend“, heißt es in einer Verwaltungsvorlage an den
Ausschuss für Bauen, Verkehr und Umwelt, der daraufhin einstimmig die
Aufstellung eines Abfallgroßbehälters zur Abfallentsorgung und die
Installation der neuen Abfallbehälter mit kleiner Einwurföffnung
beschloss.
Die von der Verwaltung vorgeschlagene Aufstellung von zwei mobilen
Toiletten für die auf dem Parkstreifen übernachtenden
Lastwagenfahrer wurde von der Ausschussmehrheit (CDU/FDP/Grüne)
abgelehnt.
Das Vertreiben der Fernfahrer hält die Stadt für den falschen Weg.
„Es sind die einzigen Stellplätze für Lastkraftwagen im Bereich
des großen Gewerbegebietes. Eine Entfernung oder zeitliche
Beschränkung würde womöglich zu einer Verdrängung auf andere
städtische Straßen sowie in Bereiche mit Wohnbebauung führen“,
gibt die Verwaltung zu bedenken.
Die – häufig der Stadt zur Last gelegte – „Verkrautung“ im
Industriegebiet ist meist Sache der anliegenden Firmen. Thorsten
Friedmann: „Wir haben die Anlieger und Grundstückseigentümer, die
hier in der Pflicht sind, entsprechend angeschrieben und aufgefordert,
dass sie ihrer Pflicht nachzukommen.“ Leider würden diese ihren
Pflichten „recht unterschiedlich“ nachkommen.
Somit heißt es für die Fußgänger im Industriegebiet also vorerst
weiter: „Zickzack durch Müll und Wildwuchs und hinein in die
Dunkelheit!“
- Lars Kindermann
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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