20 Jahre Blaues Kreuz
20 Jahre Hilfe für Alkoholkranke

„Wachwechsel“: Der neue Leiter der Selbsthilfegruppe, Peter Werner (5.v.l.), mit dem Gründerehepaar Sonja und Lothar Franzkowiak (Mitte) sowie weiteren Mitarbeitenden.  | Foto: Gunter Hübner
  • „Wachwechsel“: Der neue Leiter der Selbsthilfegruppe, Peter Werner (5.v.l.), mit dem Gründerehepaar Sonja und Lothar Franzkowiak (Mitte) sowie weiteren Mitarbeitenden.
  • Foto: Gunter Hübner

Gummersbach. Geburtstagsparty, Betriebsfest, Goldene Hochzeit der Nachbarn, Dorffest oder einfach der gemütliche Fernsehabend: Anlässe, einmal ein Glas Wein, Bier oder Hochprozentigeres zu trinken gibt es genug. Kein Problem für die meisten, die am nächsten Tag einfach einen Rollmops gegen den Kater einsetzen, sollten sie zu tief ins Glas geschaut haben. Es gibt aber auch Menschen, die langsam und zunächst unbemerkt in den Alkoholismus abrutschen. Eine Sucht, die zumeist schleichend beginnt und viel Kraft kostet, überwunden zu werden, bevor unweigerlich der soziale und gesellschaftliche Abstieg beginnt.

Hier kann der Verein „Begegnungsgruppe Dieringhausen im Blaues Kreuz Deutschland“ ein Rettungsanker sein.

Eine Selbsthilfegruppe, die auf ihr 20-jähriges Bestehen zurück blickt.

2004 vom Ehepaar Sonja und Lothar Franzkowiak gegründet, treffen sich seitdem im wöchentlichen Rhythmus von der Alkoholsucht Betroffene, aber auch deren Angehörige, die ihrem Partner oder einem Familienangehörigen helfen wollen, einen Weg aus der Sucht zu finden.

Die Gruppe besteht zurzeit aus gut 30 Betroffenen und Angehörigen aller sozialen Schichten, die nicht nur aus Gummersbach, sondern auch aus benachbarten Kommunen kommen. Sie treffen sich im Gemeindehaus der evangelischen Kirche Dieringhausen. Darüber hinaus wird eine zweisprachige Gruppe (deutsch/russisch) angeboten, um Betroffenen die Möglichkeit zu bieten, sich in seiner Muttersprache vertraulich zu „öffnen“.

Momentan bringen sich fünf ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in die Selbsthilfegruppe ein, kümmern sich um Organisationsfragen, gestalten die Gruppenabende, machen Hausbesuche und versuchen, bereits in hiesigen Schulen Aufklärungsarbeit zu betreiben und sind in der Präventionsarbeit tätig.

„Wir wollen helfen, wenn wir um Hilfe gebeten werden“, so „Gründervater“ Lothar Franzkowiak, „denn wir können aus eigener Erfahrung Impulse geben, einen anderen Lebensweg einzu-

schlagen, bevor es zu spät ist“.

Nach 20 Jahren war es Zeit für einen „Wachwechsel“ im Vorsitz. Peter Werner, der der Gemeinschaft seit einigen Jahren angehört, selbst Betroffener ist, mit seiner Familie in Gummersbach wohnt und sich bereits als Mitarbeiter engagiert eingebracht hat, wurde im Jubiläumsjahr einstimmig zum neuen Gruppenleiter ernannt und trägt nun die Verantwortung. „Ich freue mich über das Vertrauen, dass mir mit dieser Wahl ausgesprochen wurde und ich werde mich dafür einsetzten, dass wir weiterhin ein geschützter Hafen für Menschen mit Alkohol- und Suchtproblemen sein werden.“

Kontakt

Interessierte können sich übrigens ein erstes Bild von der Gruppe auf deren Homepage (www.blaues-kreuz-dieringhausen.de) machen oder einfach Lothar Franzkowiak (0 22 61/7 71 25)oder den neuen Leiter der Gruppe, Peter Werner (01 76/65 10 92 47) anrufen.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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