Begleitung am Ende des Lebens
20 Jahre Ökumenischer Hospizdienst Gummersbach
Gummersbach - (gh) „Was wir geben können, ist Zeit und Zuwendung. Beides geben
wir gern, denn jeder braucht jemanden, irgendwann“, sagt Siegmar
Brings. Er ist examinierte Pflegefachkraft und seit gut einem Jahr
neben Ilse Lemmer und Hildrun Schüller als Koordinator beim
Ökumenischen Hospizdienst Gummersbach tätig, der in diesem Jahr auf
sein 20-jähriges Bestehen zurückblickt. Der Verein und damit die
drei Fachkräfte, die in Teilzeit eingesetzt sind, haben ihr Domizil
direkt an der Reininghauser Straße 3 in der Gummersbacher Innenstadt.
Von dort aus koordinieren sie unbürokratisch, schnell und umsichtig
die Betreuungsarbeit der gut 40 Hospizbegleiter, die ihre
ehrenamtliche Tätigkeit mit Herz und Einfühlungsvermögen erfüllen.
Sie haben sich der humanen Aufgabe angenommen, Schwerkranken und
Sterbenden in ihrer letzten Lebensphase beizustehen. Dies ohne Ansehen
der Person, sozialem Stand, Nationalität oder Konfession. Der
gemeinnützige Verein, dem über 100 Mitglieder angehören und in dem
Helge Zapp vorsitzender ist, hat sich auf die Fahne geschrieben,
möglichst keinen Menschen allein zu lassen, wenn Beistand, Seelsorge
oder Trauerbegleitung in schwieriger Lebenssituation gewünscht ist.
Sei es von den Betroffenen selbst oder deren Angehörigen. So kommen
die Begleiter nach einer ersten Kontaktaufnahme zu den Hilfesuchenden
nach Hause, ins Krankenhaus oder in das Senioren- und Pflegeheim. Sie
sind umfassend geschult und lassen sich ständig fortbilden, erfordert
doch die Arbeit Fingerspitzengefühl und Pietät. So stehen sie auch
im engen Austausch untereinander, um so die Erfahrungen in die
gewünschte Begleitung einfließen zu lassen.
Dabei muss natürlich die „Chemie“ stimmen, wenn der Umfang der
Begleitung abgestimmt wird. Akzeptanz und Sympathie ist wichtig. Nur
dann ist die Begleitung sinnvoll. „Wie diese dann im Einzelnen
zeitlich und inhaltlich gestaltet wird, liegt ganz an den Wünschen
und Bedürfnissen der Menschen, die zu uns kommen“, sagt Siegmar
Brings, „denn wir wollen uns nicht aufdrängen, sondern da sein,
wenn wir gebraucht werden.“
Dabei müssen gerade auch Menschen, die finanziell nicht auf Rosen
gebettet sind, den Weg zum Hospizdienst nicht zu scheuen, denn die
Unterstützung ist kostenfrei.
Der Verein finanziert sich über Gelder der Krankenkassen und aus
Spenden. Dazu ist der Dienst sehr gut vernetzt mit anderen sozialen
und karitativen Einrichtungen im Kranken- und Pflegewesen, sowie mit
Ärzten und Seelsorgern, wobei natürlich Diskretion einen großen
Stellenwert hat.
So sind es laut Siegmar Brings aktuell 28 Personen aus dem Bereich
Gummersbach und Bergneustadt, die auf ihrem schweren Weg begleitet
werden, um ihnen und ihren Familien zur Seite zu stehen.
Wer sich informieren, mithelfen oder spenden möchte findet unter:
www.Hospiz-GM.de weitere Informationen. Dies gilt auch für Trauernde,
die vom Ökumenischen Hospizdienst gestützt werden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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