Frühlings Erwachen
20 Schüler*innen führen gesellschaftskritisch-satirisches Drama auf

Die Oberstufe der Waldorfschule führt „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind auf. | Foto: Hannes Hoppe
  • Die Oberstufe der Waldorfschule führt „Frühlings Erwachen“ von Frank Wedekind auf.
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Gummersbach - Die Zukunft denken, wie Milchreis mit Zucker und Zimt. Das können nur
die verwegensten Träumer im wilhelminischen Kaiserreich, das den
Entstehungskontext für die Theatervorlage des Klassspiels an der
Freien Waldorfschule Oberberg lieferte.

20 Oberstufen-Schüler*innen haben unter Leitung der Regisseurin
Melanie Monyer in intensivster Probenarbeit das Stück „Frühlings
Erwachen“ von Frank Wedekind im Klassenensemble auf die Bühne
gebracht. Kostüme, Bühnenbild und Plakat wurden aufwendig selbst
kreiert.

„Kommt der Storch eigentlich durch den Schornstein oder durchs
Fenster?“ Diese leidenschaftlich-naive Frage der Figur Wendla, einer
14-jährigen Schülerin, zeigt, welche Erziehungspolitik herrschte,
als das Stück 1906 uraufgeführt wurde. Ihre Mutter weicht aus und
versucht, das Mädchen klein zu halten. Aber Wendla wird unverhofft
schwanger, ganz ohne Zutun des Storches natürlich. Als sie ihre
Mutter ganz besonders braucht, nimmt diese um des guten Rufes Willen
den Tod der eigenen Tochter in Kauf.

Die jungen Schauspieler*innen haben sich der Gruppe der Gesellschaft
angenommen, die es in Coronazeit besonders schwierig haben:
Jugendliche in der Pubertät.

Teenager brauchen das Miteinander sehr, das echte Miteinander -
ehrliche, mutige und wahr-

haftig interessierte Mitmenschen. Denn die Pubertät ist eben kein
Kinderspiel - nicht 1906 und auch nicht heute.

In drei öffentlichen Aufführungen haben die jungen Erwachsenen das
Stück in einer ergreifenden Version gespielt.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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