Pilgerreise
Das Heiligen Land erkundet

Reisegruppe vor dem „Denkmal für die Kinder in Yad Vashem“.  | Foto: Markus Aust
  • Reisegruppe vor dem „Denkmal für die Kinder in Yad Vashem“.
  • Foto: Markus Aust

Gummersbach. Markus Aust, Pfarrer der evangelischen Kirchengemeinde Gummersbach, leitete die elftägige Pilgerreise ins Heilige Land mit 30 Teilnehmenden aus der Kreisstadt.

Die Reiseroute führte vom Nordosten (Mittelmeer) nach Nordwesten (Galiläa und dem See Genezareth), Richtung Süden (Jericho, Jerusalem, Bethlehem) in die judäische und in die Negev-Wüste (Totes Meer, Massada, Qumran) bis in die Südspitze nach Eilat am Roten Meer. Die Reiseeindrücke waren überbordend schön und kontrastreich, so die Gruppe. Jeder Tag bescherte neue Höhepunkte: Vier Abendmahlsgottesdienste an ganz besonderen Orten fanden ein großes Echo - auf dem Berg der Seligpreisungen, in Bethlehem auf den Hirtenfeldern, in der Negev-Wüste und in einer Höhle unterhalb der Nabatäer-Stadt Avdat.

Andachten und Lesungen an den Heiligen Stätten sorgten immer wieder für Momente der Stille und der Einkehr. In Jerusalem erlebte die Gruppe das Ende des islamischen Fastenmonats Ramadan mit einem ausgelassenen, fröhlichen Treiben zu Beginn des Zuckerfestes. Die Altstadt von Jerusalem war am nächsten Tag außergewöhnlich leer, was es der Gruppe viel einfacher machte, vom Ölberg aus, am Garten Gethsemane, auf dem Weg des Einzugs Jesu in Jerusalem sowie auf der Via Dolorosa bis zur Grabeskirche zu gehen. Auf dem Dach der Grabeskirche feierte die Gruppe ebenso eine Andacht wie in der von der anglikanischen Kirche lieblich gestalteten Gartenanlage mit einem Höhlengrab aus der Zeit Jesu.

Weitere Höhepunkte waren zwei Wanderungen durch Wadis mit ihren bizarren Felsformationen und dem leisen dahin plätschernden Wasser mitten in der heißen Wüste. Gebadet wurde in den warmen Thermalquellen von Gan Hashlosha, im Toten Meer und im Roten Meer. Ausgrabungen großer Städte wie Caesarea am Meer oder Bet-Shean mit ihren Amphitheatern beindruckten alle.

Israel, etwa so groß wie Hessen, ist ein Land der Gegensätze: Sieben Klima- und Vegetationszonen lassen die Besucher über die Artenvielfalt staunen. Zudem ist es Schmelztiegel vieler Nationalitäten und Kulturen.

In Jerusalem treffen sich die drei großen monotheistischen Weltreligionen auf engstem Raum. Das eigene Gebet an der Klagemauer war für manche eine tiefe religiöse Erfahrung.

Die Reise vermittelte viele wichtige Zusammenhänge zwischen Christentum und Judentum, besonders in den gemeinsamen Wurzeln des Alten/Ersten Testamentes und in der Messiaserwartung. Die Lebens- und Glaubenswelt der Muslime wurde vielen deutlicher.

Die Gummersbacher Gruppe betete immer wieder um Frieden und Schritte der Versöhnung. In Yad Vashem, der Holocaust-Gedenkstätte, stellte sie sich der deutschen Verbrechen der Nazi-Zeit und sah in der „Allee der Gerechten“ die Gedenktafeln derer, die Menschenleben retteten. Sie besuchte auch das Grab von Oskar Schindler.

Auch die politische Debatte im Blick auf den israelisch-palästinensischen Konflikt fehlte nicht.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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