Faires Frühstück
Fair handeln und das Klima schützen
Gummersbach - Kaffeeduft umweht das reich gedeckte Buffet mit fair gehandelten
Köstlichkeiten des Weltladens: vom Honig über süße und herzhafte
Aufstriche, Quinoa-Bratlinge, Kokos-Bananen-Haferflocken, Knabbereien
bis hin zu einer Kokos-Möhren-Suppe, sowie Tee, Säfte und fairer
Milch aus Deutschland reichte das Angebot für die etwa 40 Besucher
und drängte diesmal die normalen Frühstückszutaten klar in den
Hintergrund.
Auch in diesem Herbst gab das Kichencafé der evangelischen
Kirchengemeinde Steinenbrück der Steuerungsgruppe der Fairtrade Stadt
Gummersbach Raum für ein „Faires Frühstück“. Schon in der
Begrüßung verwies Christel Unterkötter vom Team des Kirchencafés
auf die enge Verflechtung mit den Produkten aus aller Welt und hielt
es für unerlässlich, die weit entfernten Produzenten in das
Erntedankfest mit einzubeziehen.
Im anschließenden Vortrag „Klimawandel – fair handeln, Klima
schützen“ zeigte Ingrid Dreher von der Steuerungsgruppe den
Zusammenhang unseres westlichen Lebensstils zu den prekären
Lebensbedingungen der Produzenten des Südens auf und mit welchen
Klimaveränderungen sie inzwischen zu kämpfen haben. „Was bedeutet
die Produktionsverlagerung in ferne Länder, was der Transport um die
halbe Welt, was die Ressourcenausbeute, was die Billigproduktion für
das Klima?“, fragt Ingrid Dreher in die Runde und führt aus: „Die
Anbaugebiete dort sind anfälliger für Klimaschwankungen, unter denen
die Kleinbauern und Handwerker der Entwicklungsländer am stärksten
zu leiden haben. Nach der jüngsten Verlautbarung des Weltklimarates
zur Erderwärmung kann unser Thema nicht aktueller sein: Der
Klimaschutz ist die Überlebensfrage der Menschheit!“
Der Faire Handel hat schon seit Jahren diese Veränderungen als
Herausforderung erkannt.
Wolfgang Pack von der Steuerungsgruppe zeigt am Beispiel
Kaffeeproduktion auf, wie sich die Bauern auf den Klimawandel
einstellen und klimaschonend produzieren. „Sie erhalten unter
anderem Beratung für Bewässerungssysteme, Mischanbau,
Erosionsschutz, Solarenergie und vor allem für die Umstellung auf
Bio-Produktion. Dies schützt am meisten das Klima bis hin zur
Vermarktung durch die Fairhandelsorganisationen, so dass inzwischen
schon rund 80 Prozent Bioprodukte im Weltladen zu finden sind.“
Die anschließende, rege Diskussion verdeutlichte, dass ein großes
Interesse daran besteht, wie wir uns als Verbraucher klimafreundlicher
verhalten können: regional, fair, bio und saisonal in Maßen
einkaufen, aber auch die politischen Aktionen des Fairen Handels
unterstützen.
Vizebürgermeister Jürgen Marquardt dankte der vorbildlichen,
ehrenamtlichen Arbeit der Steuerungsgruppe für den Fairen Handel, die
durch Beratung und Vernetzung als Leuchtturm im Kreis anzusehen sei.
Der reich bestückte Weltladenstand wurde anschließend gern genutzt.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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