Ein Ärztehaus für Hülsenbusch
Gemeinschaftssinn ermöglicht die Realisierung kühner ...
Gommersbach - (gh) Im Gummersbacher Stadtteil Hülsenbusch entsteht ein Ärztehaus.
Mit einem Kostenvolumen von rund zwei Millionen Euro und einer
Nutzfläche von 800 Quadratmetern ist an der Schwarzenberger Straße
ein Domizil geplant, in dem nach heutigem Stand ein Kinderarzt, ein
Internist, eine Tagespflegeeinrichtung mit 14 Plätzen und eine
Sprachtherapieeinrichtung einziehen werden. Darüber hinaus sind im
Dachgeschoss des Gebäudes zwei Eigentumswohnungen vorgesehen.
Auf den ersten Blick kein außergewöhnliches Bauvorhaben. Auf den
zweiten aber ein Projekt, dass nicht als alltäglich bezeichnet werden
kann. Schließlich geht die Idee auf eine Privatinitiative zurück,
aus der sich nun eine Genossenschaft „Ärztehaus Hülsenbusch“
entwickelt hat.
Sie wurde vor wenigen Monaten gegründet und fand von Beginn großes
Interesse und hilfreiche Unterstützung seitens der Golddorfbewohner.
Schließlich geht es den Hülsenbuschern so wie vielen anderen
Bewohnern des ländlichen Raums. Ärzte schließen aus Altersgründen
ihre Praxis und finden keinen Nachfolger. Fachärzte fehlen oder sind,
gerade für Ältere, nur schwer erreichbar.
Hier wollten die Initiatoren, an ihrer Spitze Bernd Baßfeld, nicht
untätig bleiben. Sie handelten und fanden schnell Mitstreiter unter
den Hülsenbuschern. Diese haben bereits mit der genossenschaftlich
geführten Gaststätte im Ortskern gute Erfahrungen des
Gemeinschaftssinns gemacht. So wurden von einem Projektteam
Arbeitsgemeinschaften ins Leben gerufen, die sich notwendigen Themen
wie Finanzen, Bauen, Förderung, Öffentlichkeitsarbeit und
Mitgliederwerbung annahmen.
Von der Idee zur Umsetzung
Aus der zunächst utopischen Idee entstand schnell eine handfeste
Basis. Im März war es dann soweit. Die Genossenschaft wurde
gegründet und in den Vorstand nicht nur Bernd Baßfeld, sondern auch
Anette Gelfahrt gewählt. Beide rührten kräftig die Werbetrommel.
Dies mit Erfolg, denn nicht nur ihre Nachbarn in Hülsenbusch, sondern
auch der Oberbergische Kreis und die Stadt waren begeistert von den
Planungen und zogen mit.
So sind bereits vor der eigentlichen Beitrittsversammlung rund 200.000
der benötigten 400.000 Euro Anschubfinanzierung zusammengekommen, an
der sich auch die evangelische Kirchengemeinde mit beteiligte.
Der Genossenschaftsverband hat sowohl den vorgelegten Wirtschaftsplan
als auch das Finanzierungskonzept geprüft und für praktikabel
befunden.
Rund 200 Interessierte fanden sich dann zur Versammlung ein. Mehr als
50 davon zeichneten Genossenschaftsanteile, die je einen Wert von
zumindest 500 Euro darstellen.
Wenn nun alles so klappt, wie von den „Machern“ vorgesehen, wird
das Haus bereits Ende kommenden Jahres eröffnen und eine Lücke
schließen können.
Die Hülsenbuscher beweisen somit erneut, was alles möglich ist, wenn
ein Zusammengehörigkeitsgefühl besteht und viele bereit sind, sich
für das soziale Miteinander einzusetzen. Das 850-Seelendorf gestaltet
Zukunft. Weitere Infos unter: www.dorf-hülsenbusch.de.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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