Leben retten ist nicht schwer
Grundschüler lernen Reanimation
Gummersbach - „Prüfen - rufen - drücken“: Diese drei Schlagworte sind die
zentrale Botschaft von Intensivmedizinerin Tanja Ammermann an 60
Schülerinnen und Schüler der Gemeinschaftsgrundschule Hülsenbusch.
Die Assistenzärztin in der Klinik für Anästhesie und
Intensivmedizin am Kreiskrankenhaus Gummersbach hat mit einigen
Kollegen für die Dritt- und Viertklässler anlässlich der
bundesweiten Woche der Wiederbelebung ein Reanimationstraining sowie
Führungen durch die Rettungswache und das Krankenhaus organisiert.
Tanja Ammermann, selbst Mutter von zwei Kindern, ist davon überzeugt,
dass die Grundschüler nach dem Wiederbelebungstraining in
Notfallsitu-
ationen helfen werden. „Ein Leben retten ist nicht schwer, nur ein
bisschen anstrengend“, erklärt die Ärztin den Jungen und Mädchen.
„Leider haben Erwachsene oft Angst zu helfen.“
Weit über 50.000 Menschen erleiden jährlich in Deutschland
außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand, wie
auf der Aktions-Homepage www.einlebenretten.de nachzulesen ist.
Tanja Ammermann erklärt, wie wichtig schnelle Hilfe ist, denn das
Gehirn beginnt nach nur drei bis fünf Minuten ohne Blutfluss
unwiederbringlich zu sterben.
Unterstützt von Medizinstudent Jannik Stemler trainierten die Kinder
deshalb die Herz-Druck-Massage.
Tanja Ammermann hat mit Unterstützung ihres Mannes, der im
Rettungsdienst des Oberbergischen Kreises tätig ist, an diesem Tag
eine Leitung in die Rettungsleitstelle gelegt. Wie bei einem realen
Notfall befragt der Mitarbeiter der Rettungsleitstelle die Kinder am
Telefon, was passiert ist und gibt Verhaltenstipps.
Auch bei Katrin Brüninghaus, Auszubildende zur Notfallsanitäterin,
lernen die Kinder, im Notfall die 112 zu wählen. Sie hat den Kindern
auch die Rettungswache am Kreiskrankenhaus und die Rettungsfahrzeuge
gezeigt.
Eine Führung mit Dilan Kut, Assistentin der Pflegedienstleitung, vom
Keller bis zur neunten Etage des Kreiskrankenhauses runden den Tag der
Wiederbelebung in Gummersbach ab.
Für ihren Einsatz erhalten die Nachwuchsretter vom Chefarzt der
Klinik für Anästhesie und Intensivmedizin, Dr. Matthias Paul,
Urkunden.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.