Fair statt mehr
Gummersbach stärkt den „Fairen Handel“
Gummersbach - Endlich nach langer Corona-Zwangspause konnte die Steuerungsgruppe der
Fairen Stadt Gummersbach wieder eine Veranstaltung durchführen.
Wie in den vergangenen drei Jahren - dieses Mal allerdings unter
Einhaltung der Corona-Schutzmaßnahmen - lud die Gruppe zum „Fairen
Frühstück“ mit Vortrag in das Gemeindezentrum Steinenbrück ein.
Neben fair gehandeltem Kaffee und Tee bereicherten 13 weitere faire
Produkte aus dem Weltladen das Frühstückangebot. In der Pause wurde
am Weltladen-Stand diszipliniert, aber reichlich eingekauft. „Fair
statt mehr - Ein gutes Leben für alle“ lautete der Vortrag von
Ingrid Dreher, der Sprecherin der Steuerungsgruppe der
Fairtrade-Stadt-Kampagne.
„Was bedeutet für uns hier ein gutes Leben?“ fragte sie in die
Zuhörerrunde und erhielt einen bunten Strauß an Antworten. Besonders
unser Wohlergehen durch ein stets verfügbares Warenangebot,
überreichlich und möglichst billig und immer mehr, wirft schnell
Fragen auf nach den Folgen, nach der anderen Seite der Medaille:
Produzenten am Existenzminimum, fehlende Perspektiven (beides sind
auch Fluchtursachen), Zerstörung der Umwelt (etwa durch Abholzung,
Monokulturen, Transportwege).
Was ist „Fairer Handel“?
Wie ein gutes Leben für alle aussehen kann, zeigt seit rund 50 Jahren
der „Faire Handel“, der durch faire Löhne, Schulbildung und
soziale Projekte den Menschen in den Mittelpunkt stellt, aber
gleichzeitig klimafreundliche Produktionsweisen, beispielsweise durch
Bioanbau, fördert.
Zur Veranschaulichung ließ Ingrid Dreher Produzenten in zwei Filmen
erzählen, was der „Faire Handel“ für ihre Existenz und Zukunft
bedeutet.
Die Kaffeebäuerin Marion Muzunguzi aus Uganda und der
Papierhersteller Milan Bhattarei aus Nepal berichten stolz und mit
Freude, dass eine gute Bezahlung die Schulbildung der Kinder, Aus- und
Fortbildungen, Unterstützung des Gemeinwohls aller in der Kooperative
und die Schonung der Umwelt für alle ein gutes Leben gebracht hat.
Sie heben besonders hervor, dass gerade in der Coronakrise, wo vieles
in ihren Ländern zusammengebrochen ist, der Faire Handel für
Kontinuität der Handelsbeziehungen durch Abnahmegarantien,
Vorfinanzierungen und Heimarbeit gesorgt hat. So konnte wenigstens ein
Einkommen gesichert werden.
„Wir können viel selbst dazu beitragen, dass in unserer
Gesellschaft ein sozial-ökologisches Umdenken unseres nicht
nachhaltigen Wirtschaftssystems stattfindet“, resümiert Ingrid
Dreher.
„Wenn wir mehr Achtsamkeit entwickeln für Produktionsbedingungen,
Menschen- und Kinderrechte, Umweltschutz und unseren Konsum fair,
regional und bio gestalten, dann können wir den Produzenten in den
Entwicklungsländern auch ein gutes Leben sichern. Auch eine
ehrenamtliche Mitarbeit in der Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town
Gummersbach oder in den Weltläden ist immer möglich.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.