Kreiskantor geht in den Ruhestand
Hans-Peter Fischer bleibt aber weiterhin Chorlei ...
Gummersbach - (gh) Für den Dieringhauser Pfarrer Hermann Bednarek ist er eine
Institution in der Gemeinde. Für viele Kirchgänger ein einfühlsamer
Begleiter des Gottesdienstes und Liebhaber sakraler und klassischer
Musikwerke entdecken in seinem filigranen Orgelspiel immer wieder neue
Nuancen. Dabei wäre Hans-Peter Fischer beinahe Arzt geworden.
Letztendlich war seine Liebe zur Musik stärker. Nun geht der
65-jährige Organist und Chorleiter in den Ruhestand und scheidet zum
Ende des Jahres als Kantor des Kirchenkreises an der Agger aus. Fast
25 Jahre hat er in dieser Funktion den Menschen mit seiner Musik einen
Haltepunkt gegeben, aber auch unzählige Kinder, Jugendliche und
Erwachsene zur Musik und zum Gesang geführt. Hans-Peter Fischer wurde
in Kotthausen geboren und lebt heute mit seiner Frau Kerstin in
Herreshagen, wo auch die drei Kinder des Paares aufwuchsen. Schon im
zarten Alter von 12 Jahren feierte der kleine Hans-Peter sein Debüt
als Sänger und Pianist, als er bei einem Konzert den Frauenchor von
Wasserfuhr am Klavier begleitete und ein erstes Sopran-Solo sang.
Trotzdem lagen seine Interessen während des Besuchs des Gummersbacher
Gymnasiums an der Moltkestraße, mehr im fremdsprachlichen,
geschichtlichen und philosophischen Bereich.
Nach dem Abitur aber behielt zunächst ein weiteres Faible von ihm die
Oberhand. Er begann ein Medizinstudium. „Schnell wurde mir aber
klar, dass dies nicht meine eigentliche Berufung ist“, so Hans-Peter
Fischer im Rückblick. Er wechselte nach Köln und nahm dort das
Studium der Schulmusik und Philosophie auf. Nach dem Staatsexamen
drückte er weiter die Hörsaalbank und schloss noch das Studium der
evangelischen Kirchenmusik an. Er hatte seine Passion gefunden und war
zunächst freiberuflich an der Musikschule Gummersbach und in der
evangelischen Gemeinde Kotthausen tätig.
1983 ereilte ihn der Ruf der evangelischen Kirche Dieringhausen. Er
nahm dort die Stelle als Kantor an. Sein einfühlsames Spiel auf der
Orgel sprach sich schnell herum und die Verantwortlichen des
Kirchenkreises an der Agger wurden auf ihn aufmerksam. 1994 beriefen
sie Hans-Peter Fischer zum Kreiskantor. „Daneben“ gründete der
Vollblutmusiker unter anderem den Kammerchor der Gummersbacher VHS,
den Kirchenchor Dieringhausen, den Chor „Canticum“ und die
Oberbergische Kantorei, deren Auftritte stets ein facettenreiches
Erlebnis sind. Immer war ihm wichtig, auch neue Elemente in die
Kirchenmusik einzubringen, um den musikalischen Horizont zu erweitern,
was ihm, unter vielen anderen Beispielen, mit der vom Publikum mit
großer Begeisterung aufgenommenen Pop-Oratorium „Luther“, im
Reformationsjahr, exzellent gelang. Bei all diesen Aktivitäten stand
für ihn die Arbeit mit seinen Mitmenschen, gerade den Kindern und
Jugendlichen im Vordergrund.
Sie zur Musik zu führen, ist im immer ein Herzenswunsch geblieben und
so „bin ich und die Gemeinde froh und glücklich, dass uns
Hans-Peter Fischer weiterhin als Organist und Chorleiter erhalten
bleibt“, so Pfarrer Hermann Bednarek und die strahlenden Augen von
Hans-Peter Fischer, der bei diesem Satz an seinem „Arbeitsplatz“,
der Orgel sitzt, sind ein deutliches Zeichen, dass er trotz Ruhestand
wohl noch so einiges musikalisch in petto hat.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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