TH Förderpreis
Medieninformatik, Psycho- und Physiologie
Gummersbach. Drei Förderpreise des „Cologne Broadcasting Center“ (CBC) wurden am Campus Gummersbach der TH Köln verliehen. Die Abschlussarbeiten verbanden Medieninformatik mit Psychologie, Physiologie und Linguistik.
Trotz der Einschränkungen durch Corona konnte Professor Hans Kornacher die Förderpreise für herausragende Abschlussarbeiten der Medieninformatik in diesem Jahr wieder vergeben. Preise im Gesamtwert von 2.250 Euro spendiert das CBC seit 2008 jährlich. Das Unternehmen betreut mit rund 400 Mitar-
beiter*innen die Technik für die RTL Group Deutschland in Köln, es arbeitet seit Jahren eng mit dem Studienbereich Medieninformatik am Campus Gummersbach der TH Köln zusammen.
Fabian Daugs
Die drei prämierten Arbeiten zeigten eindrucksvoll, dass die Medieninformatik immer wieder Brücken zu anderen Wissenschaftsbereichen schlägt, betonte Professor Kornacher. So hatte sich der erste Preisträger Fabian Daugs in seiner Masterarbeit mit Psychologie beschäftigt, um ein „Machine-Learning-Verfahren zur Vorhersage von Webseitenästhetik“ zu entwickeln.
Er untersuchte, ob und wie die menschliche visuelle Wahrnehmung von Webseiten-Ästhetik durch ein künstliches neuronales Netz erlernt werden kann. Inzwischen hat Daugs auf der Grundlage seiner Studien eine Firma mit Sitz in Münster gegründet: Sein Unternehmen Applysia entwickelt Software für digitale Assessments, also komplexe Personal-Auswahlverfahren, die on-
line stattfinden.
Daugs erhielt 1.000 Euro Preisgeld; betreut wurde er von Professor Dr. Matthias Böhmer.
Benedikt Engel
Aspekte der Informatik, der Psychologie sowie der Physiologie waren Grundlage für die Arbeit von Benedikt Engel. Er hatte sich in seiner Bachelor-Arbeit mit der Erstellung barrierefreier Webinhalte für das Content-Management-System WordPress beschäftigt.
Menschen mit Einschränkungen beim Sehen oder Hören können Schwierigkeiten haben, die Inhalte von Internetseiten zu erfassen. Solche Probleme spürte der Informatiker auf und erarbeitete barrierefreie Alternativen. Dafür erhielt er 750 Euro Preisgeld. Sein Betreuer war Professor Christian Noss.
Julia Maria Pritzen
Bei der dritten prämierten Arbeit war die Lingustik der angrenzende Wissenschaftsbereich zur Informatik. In ihrer Masterarbeit beschäftigte sich Julia Maria Pritzen mit der Verbesserung der Umwandlung von Wörtern zu Lauten bei Anglizismen in der deutschen Spracherkennung.
Die deutsche Sprache enthält zahlreiche Begriffe aus dem Englischen, etwa Smartphone oder Cookies. Wenn solche geschriebenen Wörter vom Computer in gesprochene Sprache umgewandelt werden, ist vieles bei der Aussprachemodellierung zu beachten, damit die Anglizismen korrekt wiedergegeben werden. 500 Euro Fördergeld für die von Professorin Dr. Dietlind Zühlke betreute Pritzen. Die Informatikerin erstellte ihre Abschlussarbeit für das Fraunhofer-Institut in St. Augustin, wo sie inzwischen arbeitet.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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