Ein neues Theater für Gummersbach?
Mehrheit spricht sich dafür aus

Professor Dr. Monika Engelen und Bürgermeister Frank Helmenstein bei der Präsentation der Umfrage. | Foto: Gunter Hübner
  • Professor Dr. Monika Engelen und Bürgermeister Frank Helmenstein bei der Präsentation der Umfrage.
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Gummersbach - (gh) „Der 10. Juni 2018 wird ein besonderer Tag in der Gummersbacher
Theatergeschichte werden. Nicht nur die Spielzeit 2017/18 wird an
diesem Tag enden, sondern auch das Theater wird an diesem Standort
seine Türen für immer schließen“, so ist es im Programmheft zur
aktuellen Saison des städtischen Musentempels zu lesen.

Der Stadtrat hat diese Schließung nach langer Diskussion und vieler
Proteste bereits 2013 beschlossen, da unverhältnismäßig hoher
Sanierungsbedarf besteht. So geht nach 44 Jahren eine kulturelle Aera
zu Ende. Ein Teil des Programms, unter anderem das für Kinder, soll
in der Halle 32 weitergeführt werden.

Wie soll es weitergehen?

Wie aber soll die kulturelle Landschaft Gummersbachs der Zukunft
aussehen? Dies wollte die Stadt genauer wissen und beauftragte das
Betriebswissenschaftliche Institut des Campus Gummersbach der TH Köln
mit einer Umfrage.

Unter der Leitung von Professor Dr. Monika Engelen, Professor Dr.
Siegfried Stumpf und Kadir Yagci machten sich zehn Interviewer auf.

Sie befragten 400 Gummersbacher anhand von 27 Kriterien zu ihren
Ansichten über eben diese Zukunft der Kultur in der Kreisstadt.

Grundlage dabei war die Hypothese eines 550 Zuschauer fassenden
Theaterneubaus auf dem Steinmüller-Gelände mit einem Kostenvolumen
von gut 29 Millionen Euro. Er könnte sowohl heimischen Gruppierungen,
Vereinen und Schulen Auftritte ermöglichen als auch für
Fremdproduktionen zur Verfügung stehen.

„Das überraschend positive Ergebnis“, so Bürgermeister Frank
Helmenstein, stellte nun Professor Dr. Monika Engelen den Mitgliedern
des Rates und des Kulturausschusses vor. Danach halten rund 70 Prozent
der Gummersbacher ein kulturelles Angebot in der Stadt für wichtig.
Der selbe Prozentsatz sagt JA zu einem eigenen Theater und gut 62
Prozent billigen das angedachte Konzept. „Diese Umfrage ist
repräsentativ, da wir alle Kriterien wie Alter, Geschlecht, soziale
Schicht und Bildungslevel berücksichtigt haben“, so Engelen. Vor
allem Komfort und Qualität war den Befragten wichtig.

Auf der Favoritenliste des Programms stünden für sie Comedy,
Konzerte, Komödien, Musical, Schauspiel an erster Stelle. Die sich
nicht mit diesen angedachten Plänen anfreunden können, führten vor
allem die zu hohen Kosten ins Feld, sähen lieber eine Renovierung des
alten Theaters oder waren der Ansicht, dass die Stadt das Geld für
wichtigere Dinge investieren solle.

„Für mich ist diese Umfrage eine wertvolle Entscheidungshilfe und
eine wichtige Grundlage für künftige Weichenstellungen“, hielt
Bürgermeister Frank Helmenstein fest. „Die Stadt müsste die Kosten
eines Neubaus allerdings selbst schultern, denn es gibt für solch ein
Projekt keine Zuschüsse“ und ergänzte „nach einer Verwirklichung
kämen jährlich gut 1,9 Millionen Euro an Personal- und
Betriebskosten auf die Stadt zu. Stand heute.“

Helmensteins Meinung nach wäre es der beste Weg, das vorgesehene
Grundstück auf dem Steinmüller-Gelände erst einmal zu reservieren.

Wenn in 2022 dann das sogenannte Stärkungspaket abläuft, das der
Stadt zurzeit Investitionen in diesen finanziellen Dimensionen nicht
erlaubt, könnten Pflöcke eingeschlagen werden.

„Mir schwebt dazu ein Bürgerentscheid vor, aber dies zu
entscheiden, wäre dann Anfang der 20er Jahre Aufgabe des neuen Rates,
denn zur Zeit geht es nicht ums Wollen, sondern Können und Dürfen“
, sagte Helmenstein abschließend.

Er will daher in die Ratssitzung am 29. November eine entsprechende
Vorlage einbringen. Die SPD-Fraktion signalisierte bereits ihre
Zustimmung, die der CDU wollte „noch eine Nacht darüber
schlafen“.

Details der Umfrage sind auf der Homepage der Stadt
(www.gummersbach.de) nachzulesen.

- Gunter Hübner

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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