Projekttag zum Holocaust-Gedenktag
Mit Goldmedaille zu Gast in der Schule
Derschlag - cf. „Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" ist das
Leitthema der Gesamtschule Gummersbach in Derschlag. Im Rahmen dieses
Themas veranstalteten Schüler und Lehrer einen besonderen Projekttag
mit Vorträgen und Workshops am bundesweiten Holocaust-Gedenktag.
Jörg Sandhofe, einer der Lehrer aus dem Vorbereitungsteam, hielt
fest, dass es an der Schule Kinder aus sehr vielen Nationen gibt - und
sie kommen miteinander klar. „Natürlich gibt es Streitereien
untereinander, aber wir kennen keine gruppenmäßigen großen Aus
einandersetzungen", sagte Sandhofe und zitierte eine Schülerin, die
das Verhältnis an der Schule deutlich gemacht hatte: „Wir haben
hier ganz viele Kulturen, aber wir sind eine eigene Kultur."
Die Schulleitung hatte in den Holocaust-Gedenktag einen Tag der
Behinderung integriert und dazu Sebastian Dietz, den zweifachen
Goldmedaillen-Gewinner der Paralympics und Träger des „Silbernen
Lorbeerblatts" (höchste Auszeichnung der Bundesregierung für
Sportler), eingeladen.
Mucksmäuschenstill lauschten Mittel- und Oberstufenschüler den
Erzählungen aus dem Leben des Sportlers, nachdem sie ausgiebig die
beiden Goldmedaillen aus der Nähe bewundert hatten.
2004 hatte Dietz einen Verkehrsunfall. Es war unklar, ob er je wieder
würde laufen könne. Und dies kurz bevor er einen Vertrag als
Profifußballer hätte unterschreiben können. „Ich gab nicht auf,"
erzählt Dietz, „Fußball ging nicht mehr, aber mit meinem Trainer
bin ich dann beim Diskuswerfen gelandet und habe gekämpft und
gekämpft. Bei den Paralympics 2012 in London wurde mein Trainieren
mit Gold belohnt." Das Schicksal schlug erneut zu - 2013 wurde
Diskuswerfen als Disziplin bei den Paralympics gestrichen. Nach langen
Überlegungen stieg Sebastian Dietz auf Kugelstoßen um und wurde 2016
erneut mit Gold belohnt. Nun trainiert er für die Paralympics 2020
und hofft wiederum auf einen Erfolg. Gerne beantwortete er die Fragen
der Jugendlichen, die nur so heraussprudelten. Offene Münder sah man
bei der Antwort auf die Frage nach den täglichen Trainingszeiten:
drei bis sechs Stunden.
„2004 hat für mich ein komplett neuer Lebensabschnitt begonnen. Das
alte ist vorbei, ich schaue nur nach vorne und es gibt immer etwas
Schönes, jeder Mensch hat das. Es ist wichtig, immer weiter zu gehen
und nicht vor einem Haufen Scherben, wenn er denn entstanden ist,
stehen zu bleiben," so Dietz.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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