Initiative will das Theater erhalten
Protestaktionen in der morgigen Ratssitzung
Gummersbach - (gh) Die Sanierungskosten von gut neun Millionen Euro stehen in keinem
Verhältnis zur Wirtschaftlichkeit, da mit den notwendigen Maßnahmen
nur der Erhalt und die erforderliche Sicherheit im städtischen
Theater Gummersbach an der Reininghauser Straße für einige Jahre
gewährleistet sei, dann aber weitere Millionen-Beträge in die
Bausubstanz investiert werden müssten. So die Auffassung von Rat und
Verwaltung der Stadt Gummersbach und daher der Beschluss, den
Musentempel mit Ablauf dieser Spielzeit im kommenden Jahr zu
schließen.
Daraus ist die Idee gereift, den Bau abzureißen, um an dieser Stelle
die räumliche Zusammenlegung des städtischen Lindengymnasiums zu
platzieren.
Parallel dazu kam von Bürgermeister Frank Helmenstein der Vorschlag,
ein Grundstück auf dem Steinmüller-Gelände zu reservieren, um dort
eventuell einen Theaterneubau zu errichten, der dann allen
zeitgemäßen Anforderungen entspricht. Dies allerdings, wenn
überhaupt, erst nach 2020, da die Stadt momentan aus finanziellen
Gründen nicht in der Lage ist, solch ein Mammutprojekt zu
realisieren. Bis dahin sollen die Halle 32 und die Schwalbe-Arena
einen Teil des städtischen Kulturangebotes auffangen.
Diese Pläne und gerade der Abriss des Theaters haben nicht nur
Freunde in der Gummersbacher Bürgerschaft gefunden. So gibt es nun
eine Initiative der Jungen Liberalen Oberberg, die Rat und Verwaltung
der Kreisstadt auffordern, das Theater doch zu sanieren.
Gleichzeitig hat sich eine weitere Gruppe zusammengetan, die von Axel
Krieger, Leiter des in Bergneustadt beheimateten Schauspielhauses,
sowie einigen Gummersbachern ins Leben gerufen wurde. Unter dem Motto
„Unser Theater muss erhalten bleiben“ sind Flyer verteilt worden,
um nicht nur Gummersbacher Kulturinteressierte zu animieren, ihren
Protest zu Ausdruck zu bringen.
„Es ist völlig unverständlich, warum unser so wertvolles Theater
geschleift werden soll und durch ein gänzlich für die meisten
Bühnenveranstaltungen untaugliches Hallengebäude im
Steinmüller-Gelände ersetzt werden soll. Dieser Halle 32 fehlt aber
auch alles, was für einen ordentlichen Bühnenbetrieb notwendig
ist“, sagt Ernst Baloch, der den Protestaufruf mit initiiert hat. Er
ergänzt: „Heute geht es darum, das Theater vor dem Zugriff von
Bürgermeister und Stadtrat zu retten, um den Untergang der
Gummersbacher Theaterkultur zu verhindern.“
So wünschen sich die an der Aktion Beteiligten, dass das Theater an
der Reininghauser Straße nicht der Baggerschaufel zum Opfer fällt,
bevor nicht ein neues Haus Realität geworden ist.
Protest in der Ratssitzung
Sie rufen auf, diesen Appell zu unterstützen und dies durch Teilnahme
an der Ratssitzung am morgigen Donnerstag, 19. Oktober, 18 Uhr, zu
unterstreichen. Eine weitere Kundgebung ist für den 29. November,
17.30 Uhr, auf dem Bismarckplatz geplant. An diesem Tag, so der
angedachte Zeitplan von Gummersbachs Bürgermeister, soll der Rat
über den von ihm eingebrachten Vorschlag beraten.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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