Feiern mit Einschränkungen
Schützfest der anderen Art
Gummersbach - Trotz der Einschränkungen infolge der Corona-Pandemie wollten die
Lieberhäuser ihr Schützenfest nicht komplett ausfallen lassen. Zu
einem ökumenischen Gottesdienst vor der Mehrzweckhalle in
Lieberhausen war eingeladen worden. 100 Plätze, den hygienischen
Vorschriften entsprechend, waren mit viel Aufwand und Hilfe der
evangelischen Kirchengemeinde vorbereitet worden.
Nicht nur Stühle standen bereit, sondern über jeweils vier Plätze
waren Sonnenzelte aufgebaut, so dass niemand der prallen Sonne
ausgesetzt war. Frank Müller vom Vorstand des Schützenvereins sagte
in seiner Begrüßungsrede: „Wir waren uns im Vorstand einig, dass
wir auch in Corona-Zeiten die alten Traditionen und Gepflogenheiten
bei unserem Schützenfest nicht aufgeben wollten.
Es gab immer einen Gottesdienst und es wurde auch immer mit einer
Kranzniederlegung der Gefallenen gedacht. Es wird jedoch kein
Vogelschießen geben, die Majestäten des vergangenen Jahres bleiben
noch ein Jahr.“ Müller dankte allen Besuchern für ihr Kommen. Die
Lieberhäuser ließen ihren Schützenverein nicht im Stich und fast
alle der möglichen Plätzen waren besetzt.
Pfarrer Michael Striss und Diakon Olaf Kusenberg gestalteten den
Gottesdienst. Musikalisch unterstützt von der Bläsergruppe des
Musikvereins Wegeringhausen. Pfarrer Striss ging in seiner Predigt
weit in die Geschichte zurück. Er erläuterte, dass bereits vor 2500
Jahren der Prophet Nehemia berichtet habe, dass bei dem Wiederaufbau
der zerstörten Mauer um Jerusalem Männer mit Armbrust und Schwert
die Mauerarbeiter beschützten. Schon damals sei es um das Schützen
gegangen und dieses Beschützen habe sich über die Zeiten erhalten.
Heute sei der Schützenverein ein wichtiges Bindeglied in der
Gesellschaft und sorge für den Erhalt von Traditionen. „Hier wird
Gemeinschaft gelebt,“ freute sich Pfarrer Striss.
Der Vorstand des Schützenvereins, die Majestäten und der
stellvertretende Bürgermeister Jürgen Marquardt legten
anschließend, der Tradition folgend, am Ehrenmal einen Kranz nieder.
Marquardt sagte in seiner Ansprache, dass die Erinnerungen uns
prägten. Nur wer sich erinnere, könne aus der Vergangenheit lernen
und so eine bessere Zukunft gestalten.
Mit der Nationalhymne, gespielt von der Bläsergruppe endete das
diesjährige Schützenfest in Lieberhausen. Mit den Worten: „Wir
hoffen, im nächsten Jahr wieder zünftig feiern zu können,“
entließ Frank Müller die Gäste.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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