Hebt sich der Vorhang doch noch?
Theaterfreunde wollen das Bühnenhaus erhalten

Das Theater der Stadt Gummersbach an der Reininghauser Straße. Bald Geschichte oder kann die Bürgerinitiative es neu beleben? | Foto: Gunter Hübner
  • Das Theater der Stadt Gummersbach an der Reininghauser Straße. Bald Geschichte oder kann die Bürgerinitiative es neu beleben?
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Gummersbach - (gh) Die Gummersbacherin Sabrina Schultheis, kennt momentan wenig
Freizeit. Zum einen ist sie als Förderschullehrerin an der
Helen-Keller-Schule in Oberbantenberg eingespannt, zum anderen ist
ihre Passion das Theater und da ist sie im Musical-Projekt Oberberg
gefragt und auch noch in der „Kulturwerkstatt“ der Halle 32 als
Dozentin im Einsatz.

„Aber sowohl mein Beruf als auch meine Hobbys machen mir große
Freude und ich setze mich gern für kulturelle Projekte ein“, sagt
sie. Daher schultert sie nun eine weitere Aufgabe, die allerdings viel
Geduld, Energie und Durchsetzungsvermögen verlangt.

Das Theater nicht sterben lassen

Sabrina Schultheis ist Sprecherin zahlreicher weiterer Mitstreiter,
die das Gummersbacher Stadttheater nicht sterben lassen wollen.

Die Verantwortlichen von Rat und Verwaltung der Kreisstadt haben Mitte
vergangenen Jahres beschlossen, den Musentempel an der Reininghauser
Straße zum Sommer diesen Jahres zu schließen. Grund sind unter
anderem zu hohe Kosten für erforderliche Sanierungs- und Umbaukosten,
die sich nach Berechnungen der Verwaltung auf über acht Millionen
Euro belaufen würden und nicht zu schultern sind. Dies wollten
allerdings viele Freunde der über 40-jährigen Theatertradition nicht
widerspruchslos hinnehmen.

Mit Unterschriftensammlungen, verschiedenen Aktionen und Demos vor dem
Rathaus, setzten sich nicht nur kulturinteressierte Gummersbacher,
sondern auch aus anderen Regionen des Bergischen Landes kommende
Kulturfreunde für den Erhalt und gegen den ins Auge gefassten Abriss
des Bühnenhauses ein. Vergebens. Aber Sabrina Schultheis und ihre
Mitstreiter, die aus allen Schichten der Gesellschaft kommen, wollen
weiterkämpfen.

Ein erstes Ziel ist dabei wohl erreicht. „Das Gebäude soll
zumindest bis zur Kommunalwahl 2022 nicht dem Erdboden gleichgemacht
werden“, hält Sabrina Schultheiss fest. Dies haben Gespräche mit
Vertretern der Verwaltungsspitze und den im Rat der Stadt vertretenen
Parteien ergeben. Nun ist im Gespräch, einen Förderverein zu
gründen. Schritte dazu sind von der engagierten Initiative in die
Wege geleitet worden.

Förderer gesucht

Ziel ist es, zunächst die Substanz des Bühnenhauses zu erhalten, um
es dann überhaupt bespielen zu können. Zunächst müssen die dafür
erforderlichen Kosten ermittelt und dann auch aufgebracht werden. Hier
hoffen die Theaterfreunde auf Fördermittel, Zuschüsse und
Spendengelder. „Es gilt, dicke Bret-

ter zu bohren, aber auch aufgrund der bisher geführten Gespräche im
Rathaus, in dem wir offene Türen gefunden haben, sind wir
optimistisch“, so Sabrina Schultheis. Bis sich aber tatsächlich
noch einmal der Vorhang hebt, ist es noch ein langer Weg. Ein Anfang
aber gemacht. Weitere Infos gibt es unter www.theater-gummersbach.de.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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