Badeunfall
Tragisches Ende eines Schwimmbadbesuchs

Die Verantwortlichen der Stadt, des Badbetreiber und der Polizei hatten zu einer Pressekonferenz eingeladen um die bisherigen Informationen bekannt zu geben. | Foto: Leif Schmittgen
  • Die Verantwortlichen der Stadt, des Badbetreiber und der Polizei hatten zu einer Pressekonferenz eingeladen um die bisherigen Informationen bekannt zu geben.
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Gummerbach - Am Sonntagabend ereignete sich im Schwimmbad Gumbala ein tragischer
Unfall. Um kurz nach 19 Uhr bemerkte ein 42-jähriger Familienvater
aus Mannheim das Verschwinden seiner dreijährigen Tochter und fand
sie schließlich leblos in einem Schwimmbecken des Bades vor.
Am späten Montagnachmittag teilte Gummersbachs Bürgermeister Frank
Helmenstein auf einer eigens wegen des Unglücks einberufenen
Pressekonferenz mit, dass das Mädchen, das vom Gummersbacher
Krankenhaus in eine Spezialklinik nach Siegen verlegt wurde, nach wie
vor mit dem Tod ringe.
„Meine Gedanken sind bei dem Mädchen und seiner Familie. Das ist
ein rabenschwarzer Tag für die Stadt Gummersbach“, sagte der
sichtlich erschütterte Bürgermeister. Aus ermittlungstechnischen
Gründen wollte sich Marion Golde, Direktionsleiterin Kriminalität
bei der Polizei nicht zu Details des Unglücks äußern.
„Das Puzzle ist noch nicht abgeschlossen. Deshalb suchen wir noch
unbeteiligte Zeugen, die Angaben zum Unfallhergang machen können“,
bat Golde, Personen, die im Bad anwesend waren, sich möglichst
schnell bei der Polizei zu melden. Denn nach Aussage von Harald
Gabriel von der Gumbala-Betreibergesellschaft GMF befanden sich zum
Unglückszeitpunkt „Etwa 20 bis 30 Gäste in der Schwimmhalle“.
Laut Gabriel habe eine Mitarbeiterin sofort durch das Anrufen der 112
die Rettungskette in Gang gesetzt und unverzüglich mit der
Reanimation des Kleinkindes, bis zum Eintreffen der Rettungskräfte
begonnen, die die Wiederbelebung des Mädchens fortgesetzt haben.
Auch ein Notarzt sei vor Ort gewesen. Nur Minuten nach dem Eintreffen
einer Streifenwagenbesatzung sei auch der Bereitschaftsdienst der
Kriminalpolizei vor Ort gewesen. Die Familie des Opfers, neben dem
Vater seien noch zwei ältere Geschwister und Freunde vor Ort gewesen,
sei durch Notfallseelsorger betreut worden, wie Golde mitteilte.
„Wir ermitteln momentan wegen eines Unfalls und nicht wegen
möglicher Straftaten“, machte Golde deutlich. Sollten sich - sowohl
beim Vater als auch beim Schwimmbadpersonal - Verdachtsmomente
ergeben, werde die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen auf mögliche
Straftaten anordnen.
Das werde man zeitnah prüfen. Man ermittle in alle Richtungen. Ohne
in die Ermittlungen eingreifen zu wollen, wies Frank Helmenstein
darauf hin, dass jeder, der mit minderjährigen Kindern in ein
Schwimmbad gehe, diese auch unentwegt im Auge haben müsste. „Eltern
verlieren nicht die Aufsichtspflicht, wenn sie eine Eintrittskarte
für ein Schwimmbad kaufen“, sagte Helmenstein und stellte sich
damit vor die drei in der Schwimmhalle anwesenden Mitarbeiter und den
Betreiber. Diese Pflicht bestünde für Kinder bis zum Alter von acht
Jahren ergänzte er. Das seien bei der Anzahl von Gästen im
Schwimmbad mehr als genug, meinte auch Gabriel, der versicherte, dass
alle Angestellten regelmäßig für Notfälle geschult würden.
Zeitnah wollen die Beteiligten weitere Details zum Unfall bekannt
geben.

Nachtrag

Die Polzei teilt mit, dass das dreijährige Mädchen, welches am
Sonntagabend im Gummersbacher Freizeitbad verunglückte, am
Montagabend in einem Siegener Krankenhaus verstorben ist. Die
Staatsanwaltschaft Siegen hat eine Obduktion des Kindes angeordnet.
Genaue Aussagen zum Geschehensablauf in der Badeanstalt sind der
Polizei zum derzeitigen Verfahrensstand nicht möglich.

Eine Bitte der Polizei:

Zeugen, die sich vor oder zum Zeitpunkt des Unglücks im Bad befunden
haben, werden gebeten sich bei der Polizei unter der Telefonnummer 0
22 61/8 19 90 zu melden. 

- Leif Schmittgen

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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