Mehr als ein Sportverein
VfL Berghausen-Gimborn sehr aktiv
Gummersbach-Berghausen - Der VfL Berghausen–Gimborn ist seit fast sieben Jahrzehnten fest in
der Gemeinschaft des kleinen Dorfes auf der Höhe zwischen Gelpe- und
Leppetal verankert. Nicht nur aufgrund seines vielfältigen
Sportangebotes erfreut er sich bei den Berghausenern und den Menschen
der Umgebung großer Beliebtheit und verzeichnet Zulauf von Jung und
Alt. „Wir führen hier ehrenamtlich ein kleines Unternehmen im
Sport- und Gesundheitsbereich mit einem Jahresumsatz von über 70.000
Euro, 700 Mitarbeitern, fünf „produzierenden“ Abteilungen mit
jeweiliger Abteilungsleitung, einer Stabsstelle für
Öffentlichkeitsarbeit, einem Gebäudemanagement, einer Ideenwerkstatt
mit Projektsteuerung, einer Abteilung für Netzwerkarbeit und einem
Controlling- und Buchhaltungssystem“. Und glauben Sie mir, das ist
nicht übertrieben“, sagt Jörg Jansen, seit 2009 Vorsitzender und
seit 2011 auch Geschäftsführer des Vereins augenzwinkernd.
Der VfL wurde im Februar 1949 in der Gaststätte „Haus
Tannenberg“ als VfL Berghausen gegründet. Gut 160 Berghausener
folgten dem Aufruf spontan. Im Mai 1952 kam dann der Zusammenschluss
mit dem Sportverein „Adler Gimborn“ zum VfL von 1949
Berghausen-Gimborn e. V.“
Heute gliedert sich der Verein mit seinen gut 600 Mitgliedern in fünf
Abteilungen. Dazu gehören Fußball, Volleyball, Damengymnastik,
Taekwondo und Gesund & Fit. Letztere bietet sportliche Möglichkeiten
wie Latin Dance, Pilates, Rücken Fit, Aqua-Fit im GumBaLa,
Entstauungsgymnastik, Fit für Eltern und Kind, Aroha, Trommeln auf
Pezzibällen und Yoga, an. In der Abteilung „Gesund & Fit“ werden
darüber hinaus kulturelle und informative Veranstaltungen und
Ausflüge, auch in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen,
durchgeführt.
Auch die Selbsthilfegruppe „Lip-Lymph-Oberberg“ ist beim VfL zu
Hause. Gemeinsam mit dem Pflegeheim Haus Tannenberg werden Sportkurse
für Schwererkrankte und Behinderte angeboten.
Der Verein hat in allen Bereichen hochqualifizierte Übungsleiter, die
sich überwiegend ehrenamtlich einbringen. Zudem ist er ein
anerkannter und zertifizierter Club für Reha-Sportangebote.
Er ist aber nicht zuletzt, neben den anderen Ortsvereinen, ein Motor
für Veranstaltungen im Dorf. In einer Gemeinschaft aller Vereine,
werden Veranstaltungen und Aktionen abgestimmt und durchgeführt.
Daneben gibt es die Sport-Kooperation HüBeGe (TV Hülsenbusch, VfL
Berghausen-Gimborn und TV Gelpetal) Diese umfasst den Personal-,
Sport- und Veranstaltungsbereich.
So werden rund 1.700 Mitglieder vertreten und 50 verschiedene
Sportangebote in allen Altersgruppen angeboten.
Eigene Sportstätten besitzt der Verein nicht. Es bestehen mit der
Stadt Gummersbach allerdings seit Jahren Trägerverträge für
verschiedene Sportanlagen. Dazu gehören die Mehrzweckhalle
Berghausen, die gleichzeitig als Dorfgemeinschaftsraum genutzt wird
und die Arno Parussel-Sportanlage mit Kunstrasen-Fußballplatz,
Leichtathletikbereich, Beachvolleyballfeld und Vereinsheim.
Jörg Jansen: „Es bleibt festzuhalten, dass es sowohl personell und
finanziell durchweg sehr aufwändig ist, diese Liegenschaften in
Schuss zu halten. Das ist uns bisher mit großem Aufwand und starker
Unterstützung der Bevölkerung und Wirtschaft (Spenden und Sponsoren)
gelungen. Leider ist die Personaldecke im Ehrenamt in der letzten Zeit
immer dünner geworden und viele Aufgaben müssen an Firmen vergeben
werden, die natürlich mehr Geld kosten.“ Aber nicht nur im
sportlichen Bereich, sondern auch im Sinne einer intakten und
innovativen Gemeinschaft in Berghausen und der näheren Umgebung,
engagieren sich die Verantwortlichen des Vereins.
So wurde bereits 2009 eine Leitbildkommission gebildet, die sich aus
Vertretern der Vereine, der Politik und weiteren Interessierten
zusammensetzte. Das Ergebnis war kein theoretisches Leitbild, sondern
man wollte „handfest und praktisch“ die Bürger befragen, was für
Vorstellungen sie vom Leben im Dorf hatten. Heraus kam ein Fragebogen,
der an fast 600 Haushalte in Berghausen, Hagen und Würden verteilt
wurde.
Die wesentlichen Handlungsfelder, die sich aus der Aktion praktisch
ergaben, waren die Umnutzung der alten Schule, die Ansiedlung eines
Arztes, das Aufstellen von Ruhebänken, die Erneuerung des
Dorfplatzes, die Verbesserung der Einkaufssituation, die
„Rettung“ der Dorfgaststätte und anderes mehr. Einiges konnte
realisiert werden, andere Vorstellungen sind wieder ins Hintertreffen
geraten. „Weil die Bürger mit den „Füßen“ abstimmen. Wenn ein
Arzt neu im Dorf ist, muss man auch hingehen, sonst geht er. Wenn ein
Lebensmittelwagen das Dorf anfährt, muss da auch eingekauft werden,
sonst ist das wirtschaftlicher Unsinn“, hält Jörg Jansen bedauernd
fest.
Im vergangenen Jahr dann eine erneute Umfrage. Der Verteilerkreis war
diesmal wesentlich größer und erfasste auch die nähere Umgebung.
Leider ließ der Rücklauf zu wünschen übrig.
Jörg Jansen: „Wir wissen nicht warum und waren zunächst etwas
enttäuscht. Aber auch hier zählte das inhaltliche Ergebnis.“
Dies wurde im September in einer Dorfversammlung den über 100
Anwesenden präsentiert. Erste Projekte (Defibrillatoren für
Berghausen und LEADER) wurden vorgestellt, sollen der
Attraktivitätssteigerung des Wohnumfeldes Berghausen dienen und
Leuchtturmcharakter haben. Einige Wünsche können aber
wahrscheinlich nicht oder nicht zeitnah erfüllt werden
beziehungsweise liegen in anderen Zuständigkeiten. Hier will der
Verein aber weiterhin aktiv positiven „Druck“ ausüben, um das zu
beschleunigen. Festzuhalten ist aber, dass sich doch die meisten
Bewohner wohlfühlen. Der Durchschnitt der Zufriedenheitsbewertung lag
bei 2,3. Dies bei einer vorgegebenen Werteskala von eins bis fünf.
Dies wohl auch, da sich ein Verein wie der VfL Berghausen, nicht
allein als Sport- und Freizeitverein versteht, sondern auch ein Stück
weit als „Kümmerer“. So wünschen sich Jörg Jansen und sein
Vorstandsteam, dass es in den nächsten Jahren gelingt, die
Mitgliederzahl zumindest zu halten, noch mehr Kinder und Jugendliche
in den Verein kommen, das Sportangebot weiterhin differenziert und
modern aufrecht erhalten werden kann und erreicht wird, dass die
nachfolgende Generation bereit ist, einmal selbst Verantwortung für
den Verein und das Umfeld zu übernehmen, damit Begonnenes im
Interesse der guten Gemeinschaft weitergeführt werden kann.
Wer sich für den VfL interessiert, findet Wissenswertes unter:
www.vflberghausen.de.
- Gunter Hübner
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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