Chinesen beeindruckt von Vorführungen
Werkstoffprüfung kann Detektivarbeit sein

Die chinesischen Manager zeigten sich bei ihrem Besuch sehr interessiert am Werkstoffkunde-Labor der TH in Gummersbach. | Foto: Manfred Stern/TH Köln
  • Die chinesischen Manager zeigten sich bei ihrem Besuch sehr interessiert am Werkstoffkunde-Labor der TH in Gummersbach.
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Gummersbach - Die chinesische Delegation zeigte sich tief beeindruckt von den
Vorführungen im Labor für Werkstoffkunde am Campus Gummersbach der
TH Köln.

Ob schwere Eisenbahnschiene oder hauchdünner Draht, die Mitglieder
des Instituts für Werkstoffkunde am Campus Gummersbach der
Technischen Hochschule Köln finden heraus, warum ein Produkt aus
Stahl, Aluminium oder Titan gerissen oder gebrochen ist. Mit
anschaulichen Vorführungen konnte das Team von Professir Dr. Helmut
Winkel eine Delegation von chinesischen Managern begeistern, die den
Campus Gummersbach besuchten.

Die 14 Führungskräfte waren auf zweiwöchiger Informationsreise
durch deutsche Unternehmen und Bildungseinrichtungen, die
Carl-Duisberg-

Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit hatte die Gruppe an
die TH vermittelt. Die Chinesen arbeiten für den Großkonzern
„CITIC Group“, der mit über 200.000 Mitarbeitern in vielen
Geschäftsfeldern tätig ist, ein Schwerpunkt liegt in der
Metallverarbeitung.

Nach einer allgemeinen Einführung durch Prodekan Professor Dr. Jochen
Blaurock empfing Professor Winkel als Leiter des Werkstofflabors die
Gäste. Gespannt verfolgten die Besucher, wie sich eine Probe aus
Stahl in der Zugprüfmaschine verformt und erhitzt, bevor er reißt.
Immer wieder fotografierten und filmten sie einzelne Vorführungen mit
ihren Smartphones.

Auch die Härteprüfung, die Labormitarbeiterin Ines Schulz
durchführte, beeindruckte die Gäste. „Wir verfügen hier über ein
Exemplar der besten Mikrohärteprüfmaschine der Welt“ verriet
Professor Winkel. „Mit solchen Geräten arbeiten unsere Studierenden
selbständig. Das ist aufwändig in der Betreuung, lohnt sich aber
wegen der guten Lernergebnisse“, erläuterte der Institutsleiter.

Wenn Unternehmen bei Werkstoffproblemen mit ihren eigenen Geräten und
Möglichkeiten nicht mehr weiterkommen, können sie sich an die
Hochschule wenden, um die Produktion zu optimieren oder einen
Schadensfall aufzuklären.

Das Spektrum der untersuchten Bauteile erstreckte sich von einer
meterlangen Führungsschiene aus Vergütungsstrahl bis zu Drähten,
die so dünn sind, dass man sie mit bloßem Auge kaum sieht. „Wir
können solche Drähte nicht nur betrachten, sondern mit Hilfe der
EDX-Analyse die chemische Zusammensetzung winziger Fehl-

stellen im Draht messen“.

Die Gäste applaudierten den Gastgebern am Ende der beeindruckenden
Vorführungen und bedankten sich mit einem kleinen handgefertigten
Kunstwerk bei Professor Winkel.

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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