Digital Xchange
Zweite Digitalkonferenz in Gummersbach mit 1.011 Teilnehmern
Gummersbach - Rund 1.000 Teilnehmer aus Wissenschaft, Wirtschaft und Politik
diskutierten auf der zweiten Konferenz „Digital Xchange Bergisches
RheinLand“ im Campus Gummersbach der Technischen Hochschule Köln
über Chancen und Herausforderungen der Digitalisierung für die
Region.
In mehr als 100 Vorträgen und Workshops beschäftigten sich
Referenten und Zuhörer mit einer breiten Palette von Themen, darunter
sehr spezielle Themen aus Informatik und Ingenieurwesen, aber auch
viele allgemeine Inhalte wie „Gehirngerechter Change“, „Wieviel
Diversität verträgt ein Team?“ oder „Wie Digitalisierung die
Krankheitsbekämpfung unterstützt“.
Neben einer IT-Beratung präsentierten Unternehmen wie ein
Lebensmittelkonzern, eine Krankenkasse, eine Genossenschaft oder ein
polizeiliches Landesamt ihre Konzepte.
Eine Referentin unterschied sich von allen anderen: die blinde
Bloggerin Lydia Zoubek sprach zum Thema „Sehbehindert - na und?
Digitalisierung kann helfen“. Ihre Internetseite wurde vor kurzem
für den Grimme-online-Award nominiert.
Die „General Session“ fand vor rund 400 Teilnehmern im
Ferchau-Hörsaal statt. TH-Präsident Professor Dr. Stefan Herzig wies
in seiner Begrüßung auf die Sonderrolle des Standorts Gummersbach
hin: „Für Forschung und Entwicklung zu Themen der Digitalisierung
hat der Standort Gummersbach die besten Voraussetzungen, denn hier
sind Informatik und Ingenieurwissenschaften in einer Fakultät
vereint.“
Pinkwart: Digitale Revolution verändert alles
In bester Laune präsentierte sich Professor Dr. Andreas Pinkwart mit
seinem Keynote-Vortrag. Er kam in seiner Funktion als Minister für
Wirtschaft und Digitalisierung an den Campus, zu seinem Ressort
gehören auch Energie und Innovation. „Die zweite digitale
Revolution verändert einfach alles, in der Industrie, aber auch in
unserem privaten Leben“, so seine These. „Der Mittelstand kann
schnell sein, er hat aber nichts von diesem Vorteil, wenn er zu spät
anfängt.“
Ähnlich sah es Achim Berg, Präsident des Digitalverbandes Bitkom und
Absolvent des Campus Gummersbach: „Unternehmer aus dem Mittelstand
sind oft der Meinung, sie hätten keine Zeit, sich um die
Digitalisierung in ihrem Betrieb zu kümmern. Das ist so, als würde
man sagen: Ich habe keine Zeit, mein Auto zu tanken“. Berg forderte
ein höheres Tempo bei der Umsetzung von digitaler Bildung und
digitaler Verwaltung.
Wie Minister Pinkwart lobte Berg die Initiative für den Innovation
Hub auf dem Steinmüller-Gelände. Es sei eine gute Lösung, den
Mittelstand in einem Innovationszentrum mit Studierenden
zusammenzubringen.
An der Podiumsdiskussion zum Abschluss der Tagung beteiligten sich
Bernd Supe-Dienes als Geschäftsführer der Dienes Werke in Overath,
Landrat Jochen Hagt (Oberbergischer Kreis), Landrat Stephan Santelmann
(Rhein-Berg-Kreis), Dr. Hermann Tengler (Rhein-Sieg-Kreis), Dr. Reimar
Molitor (Regionale 2025), Bitkom-Präsident Achim Berg, TH-Präsident
Professor Dr. Stefan Herzig und IT-Unternehmer Bernhard Opitz.
Landrat Jochen Hagt hob die Möglichkeiten für junge Ingenieure und
Informatiker in der Region hervor: „Wir haben hier großen Bedarf,
aber viele Studenten wissen offenbar noch nicht, welche Perspektiven
sie in Oberberg haben.“
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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