Ausverkaufte Schwalbe-Arena
VfL GM bändigt die Löwen

Foto: VfL Gummersbach

Gummersbach. Der VfL Gummersbach hat seinen 17. Saisonsieg in der 1. Handball-Bundesliga eingefahren  und damit die nächsten beiden wichtigen Punkte auf sein Konto eingebucht.
Gegen die Rhein-Neckar Löwen gewannen die Oberbergischen in der zum elften Mal in Folge ausverkauften SCHWALBE arena mit 31:26 (15:15).
Ohne Miloš Vujović, der am Spieltag  zum ersten Mal Vater geworden war, legten die Gummersbacher nach einer schwachen Anfangsphase eine eindrucksvolle Aufholjagd hin, die sich ab Mitte der zweiten Halbzeit gar in einer deutlichen Führung manifestierte.
Das Team von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson weist vor seinen letzten drei Spielen ein Punktekonto von 37:25 auf und klettert damit im Gesamtklassement wieder auf Rang sechs.

Zum Auftakt in die Begegnung präsentierten sich die Gäste aus Mannheim frischer und
brachten die Gastgeber mit 0:2 in Rückstand, ehe Ole Pregler das erste Tor für den VfL
erzielte (1:2, 4. Minute). Offensiv taten sich die Gummersbacher schwer und ließen die
Löwen durch schnelle Gegenstöße zu leichten Treffern kommen, so dass nach etwas mehr
als neun Minuten ein Zwischenstand von 2:6 auf der Anzeigetafel aufleuchtete. Zwar
kämpften die Hausherren in einer wilden Anfangsphase aufopferungsvoll um jeden Ball,
waren aber selbst in allen Belangen zu fehleranfällig.
Erst nach einer Viertelstunde beruhigte sich das Geschehen auf dem Spielfeld zusehends
und die Blau-Weißen nahmen Fahrt auf. Drei VfL-Tore hintereinander verkürzten den
Abstand in der 16. Minute auf 7:8. Dank eines nun stabileren Spielaufbaus und guten
Abwehraktionen – angeführt von Tom Kiesler – eroberten sich nunmehr die Oberbergischen
ein ums andere Mal den Ball und kamen durch Julian Köster erst zum 9:9-Ausgleich (19.
Minute) und durch Dominik Mappes, der sein Team stark dirigierte, zur ersten eigenen
Führung (11:10, 20. Minute). In einer zerfahrenen Phase bis zum Halbzeitpfiff mit wenigen
Torerfolgen blieb es eine enge Partie, die beim Stand von 15:15 in die Pause ging.

Gegensätzlich zu Halbzeit eins gehörten die ersten Minuten im zweiten Durchgang den
Gastgebern, die nach der Strafwurf-Parade von Tibor Ivanišević in Minute 34 durch zwei
Tore von Kristjan Horžen mit 18:15 in Führung gingen. In der 36. Minute kam zudem
Benedikt Israel zu seinem Bundesligadebüt, als er Tilen Kodrin bei einer Zeitstrafe in
Abwesenheit von Vujović vertrat. Trotz Unterzahl spielte der VfL fortan aus einem Guss.
Der zunehmende Rückhalt von Keeper Ivanišević tat sein Übriges dazu, dass der
Vorsprung der Blau-Weißen bis zur 41. Minute auf 22:18 anwuchs.

Die Oberbergischen hatten das Spielgeschehen nun weitgehend im Griff und verwalteten
einen Drei-bis-Vier-Tore-Vorsprung. Mit dem Treffer zum 25:21 läutete Giorgi
Tskhovrebadze in der 49. Minute die Crunchtime der Partie ein. Mit der ersten Fünf-Tore-
Führung des Tages setzte Lukas Blohme eine weitere Duftmarke für sein Team (26:21, 51.
Minute). Die Hausherren brachen nun endgültig die Moral der Gäste und waren nicht mehr
zu stoppen. Per Strafwurf netzte Mappes in der 56. Minute zum 30:23 ein. Schlussendlich
gestalteten sich die letzten Minuten ohne weitere Gefahr für den vierten Heimsieg der
Gummersbacher in Folge, den die Mannschaft von Sigurdsson mit einem Endergebnis von
31:26 souverän einfuhr.
Bereits in einer Woche am Sonntag, den 26. Mai, wartet das nächste Heimspiel auf den VfL
Gummersbach. Um 16:30 Uhr findet die Nachholpartie des 19. Spieltags gegen den
Rekordmeister THW Kiel in der SCHWALBE arena statt. Rückläufertickets für die Partie
können nach Verfügbarkeit unter vfl-gummersbach.de/tickets/ erworben werden.

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin heute natürlich sehr zufrieden. Für
mich ist es aufgrund meiner Vergangenheit immer speziell gegen die Rhein-Neckar Löwen
zu spielen. Dort sind immer noch Spieler, mit denen ich selbst gespielt habe. Zu Beginn
haben wir uns sehr schwergetan. Es war sehr stark, was die Löwen gegen Kiel geleistet
haben und sie haben auch uns am Anfang spüren lassen, was sie können. Sie waren sehr
diszipliniert und haben uns jedes Kreisläufer-Anspiel weggenommen. Vorne waren sie
selbst sehr effektiv und haben uns regelrecht auseinandergenommen. Wir haben uns dann
stabilisieren können und Dominik hat es im Spielaufbau sehr gut gemacht. In der Abwehr
haben wir umgestellt und Tom und Štěpán in den Innenblock gestellt. Außerdem kam Tibor
dazu, der eine hervorragende Leistung gebracht hat. Insgesamt war es eine ausgeglichene
erste Halbzeit. Zu Beginn des zweiten Durchgangs sind wir die glücklichere Mannschaft
und machen unsere Chancen rein, während das den Löwen nicht gelingt. Wir haben es
dann geschafft schneller zu spielen und uns nicht so festmachen zu lassen wie noch in der
ersten Halbzeit, als wir zu statisch waren. Der Schlüssel zum Sieg war unsere Abwehr in
der zweiten Halbzeit mit den Jungs in der Mitte und Tibor im Tor. Den Rhein-Neckar Löwen
wünsche ich viel Erfolg im Final Four der Euroleague in der kommenden Woche.

Sebastian Hinze (Rhein-Neckar Löwen): Glückwunsch zum Sieg, der aufgrund der zweiten
Halbzeit sehr verdient ist. Wir kommen sehr gut rein in die Partie, sowohl offensiv als auch
defensiv. In einer Phase mit zweimaliger Unterzahl kommt Gummersbach aber ran und wir
leisten uns ein, zwei technische Fehler. Im Angriff bekommen wir das in den letzten zehn
Minuten der ersten Halbzeit dann noch einmal in den Griff. Gummersbach hatte nach der
Einwechslung von Mappes eine deutlich bessere Steuerung und spielt sich gute Situationen
raus, deshalb geht das Unentschieden zur Pause in Ordnung. Am Anfang der zweiten
Halbzeit lassen wir dann mehrere freie Bälle liegen. In der Summe konnte sich
Gummersbach defensiv steigern, während wir die Zweikämpfe nicht mehr gewinnen konnten und Probleme hatten, die richtigen Räume anzugreifen. Wir wollten dann mehr ins
Tempospiel gehen, haben aber zu viel liegen lassen. Schlussendlich hat Gummersbach
keine Luft mehr drangelassen und mit Geduld gute Entscheidungen getroffen. Da bin ich
mit uns nicht zufrieden. Aufgrund der Leistungssteigerung im zweiten Durchgang hat
Gummersbach verdient gewonnen.

Redakteur/in:

Beate Pack aus Oberberg

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