1. Handball-Bundesliga
VfL schlägt Erlangen

Foto: VfL Gummersbach

Gummersbach. Gestern Abend hat der VfL Gummersbach seinen zweiten Sieg in Folge in der 1. Handball-Bundesliga eingefahren und rangiert jetzt auf Platz 7.
Am siebten Spieltag gewannen die Oberbergischen vor 3.126 Zuschauern in der SCHWALBE arena gegen den HC Erlangen
mit 33:28 (13:15). In einer spannenden Begegnung auf Augenhöhe mit abwechselnden
Führungen setzten sich die Gastgeber nach 60 kämpferischen Minuten mit spielerischen
Höhepunkten letztendlich souverän durch. Nach drei Siegen, drei Niederlagen und einem
Unentschieden weist die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson ein
ausgeglichenes Punktekonto von 7:7 auf.
Gut aufgelegt starteten die Gummersbacher in die Begegnung. Gleich der erste Angriff der
Erlanger mündete in einen Ballgewinn der Hausherren, die per Tempogegenstoß durch
Lukas Blohme zum 1:0 einnetzten (1. Minute). Eine Parade von VfL-Keeper Daniel
Rebmann und der Siebenmetertreffer durch Miloš Vujović stellten den Spielstand nach drei
Minuten auf 2:0. Die Oberbergischen gingen die Partie schwungvoll an und belohnten sich
mit sehenswerten Treffern bis zum 4:2 (6. Minute), ehe sie offensiv ins Stocken gerieten.
Zwar kamen sie zu guten Abschlussmöglichkeiten, konnten diese aber zunächst nicht mehr
verwerten. Eine Strafwurfparade von Rebmann leitete den Angriff zum 5:3 in Unterzahl
durch Blohme ein (12. Minute).
Mit dem 5:5 durch den TVE in Minute 14 begann eine ausgeglichene Phase beider Teams,
die von den Abwehrreihen geprägt waren. So fielen bis zur 21. Minute nur vier weitere
Treffer zum 7:7, ehe die Gäste gar erstmals die Oberhand übernahmen und den VfL mit 7:8
ins Hintertreffen brachten (22. Minute). Die Hausherren liefen nun ihrerseits einem knappen
Rückstand hinterher, konnten jedoch einige Angriffe sehenswert abschließen. So traf Giorgi
Tskhovrebadze spektakulär mit dem Rücken zum Tor selbst zum 10:11 (27. Minute) und
bereitete das Kempa-Tor von Vujović zum 12:13 vor (29. Minute). Dennoch gelang es den
Oberbergischen nicht, die Führung zurückzuerobern, so dass es beim Stand von 13:15 in
die Pause ging.

Der zweite Durchgang ging ähnlich schwungvoll los wie schon die erste Halbzeit. Das
Sigurdsson-Team agierte konzentrierter sowie sicherer im Angriff und eroberte sich in
Person von Kristjan Horžen in Minute 33 den 16:16-Ausgleich. Per Tempogegenstoß drehte
der wieder einmal starke Vujović die Partie eine Minute später zugunsten seiner Mannschaft
komplett (18:17). In der 40. Minute musste dann allerdings VfL-Schlussmann Tibor
Ivanišević einen erneuten Rückstand verhindern (19:19). Stattdessen brachte
Tskhovrebadze den VfL mit zwei Toren hintereinander in einer wichtigen Phase wieder in
Front (21:19, 42. Minute). Als Ivanišević daraufhin zwei unmittelbar aufeinanderfolgende
Strafwürfe der Erlanger entschärfte, brachte das die SCHWALBE arena zum Kochen. Ein
erfolgreicher Hüftwurf durch Ole Pregler zur ersten Drei-Tore-Führung der Partie setzte ein
weiteres Highlight (22:19, 44. Minute).
Mit einer entschlossenen Körpersprache und der nötigen Spritzigkeit gingen die Blau-
Weißen die Schlussphase an. Auch wenn der HCE noch einmal den Anschluss schaffte
(24:23, 48. Minute), ließen sich die Gummersbacher nicht aus der Ruhe bringen. Angeführt
von einer guten Defensivleistung um den sicheren Ivanišević erarbeiteten sich die
Oberbergischen vorne ihre Chancen, die Aktivposten Tskhovrebadze in der 55. Minute zur
ersten Vier-Tore-Führung nutzte. Den Vorsprung ließ sich der VfL nicht mehr nehmen, so
dass die letzten beiden Spielminuten unter den stehenden Ovationen der Anhänger
absolviert wurden und die Hausherren schlussendlich einen 33:28-Heimsieg einfahren
konnten.

Für den VfL Gummersbach geht es am kommenden Dienstag, den 3. Oktober, um 16 Uhr
mit dem nächsten Pflichtspiel weiter. In der dritten Runde des DHB-Pokals steigen die Blau-
Weißen in den Wettbewerb ein und gastieren bei Interaktiv.Handball Düsseldorf-Ratingen.

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr zufrieden mit der Leistung
meiner Mannschaft. Wir haben sehr gut angefangen, aber selbst auch Fehler gemacht,
wobei eben auch Erlangen sehr stark ist. In der ersten Halbzeit haben wir uns gegen die
6:0-Abwehr schwergetan. Sie haben dort nur wenige Räume zugelassen. In den letzten
zehn Minuten der ersten Halbzeit verlieren wir dann mit drei Toren, aber insgesamt war ich
mit der Abwehr über die gesamte Zeit sehr zufrieden. Wir kommen auch gut aus der
Halbzeit raus mit einem überragenden Innenblock. Wir schaffen uns durch gute Chancen
ein bisschen Vorsprung. Ich könnte heute viele Leute nennen, die heute ihre beste Leistung
bisher in der Saison gebracht haben. Die ganze Mannschaft hat sich ein Lob verdient.
Hartmut Mayerhoffer (HC Erlangen): Glückwunsch an Goggi und den VfL zum Sieg, der
sicherlich aufgrund der zweiten Halbzeit auch verdient war. Wir hatten zunächst
Schwierigkeiten ins Spiel zu kommen, haben den VfL dann aber zu Fehlern gezwungen
und sind ins Tempospiel gekommen. In der zweiten Halbzeit waren wir quasi nicht mehr
existent und haben zu viel aus dem Rückraum zugelassen. Im Angriffsspiel haben wir die
Räume nicht genutzt. Aufgrund der zweiten Halbzeit sind wir schon enttäuscht.

Redakteur/in:

Beate Pack aus Oberberg

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