Handball-Bundesliga
VfL verliert spannenden Kampf gegen Lemgo

Foto: VfL Gummersbach

Gummersbach. Der VfL Gummersbach hat einen Saisonauftakt nach Maß verpasst. Im vierten Pflichtspiel
der Spielzeit 2024/25 ist die Mannschaft von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson am Sonntagabend erstmals nicht als Gewinner von der Platte gegangen.
In der mit 4.132 Zuschauern saisonübergreifend zum 14. Mal hintereinander bei Bundesligaspielen
ausverkauften SCHWALBE arena verloren die Oberbergischen am zweiten Spieltag der 1. Handball-Bundsliga gegen den TBV Lemgo Lippe mit 27:29 (17:14).

Nach einer starken ersten Halbzeit fanden die Hausherren in Durchgang zwei nicht in ihr Spiel und mussten sich entsprechend gegen kämpferische Gäste aus Ostwestfalen geschlagen geben. Nach zwei
ausgetragenen Begegnungen weisen die Gummersbacher ein ausgeglichenes Konto von
2:2 Punkten auf.
Mit einem Doppelschlag von Kreisläufer Kristjan Horžen startete der VfL zunächst optimal in die Partie (2:0, 2. Minute). Zwei frühe Unterzahlsituation durch die Zeitstrafen von Štěpán Zeman in der dritten und Julian Köster in der sechsten Minute brachten jedoch auch den TBV ins Spiel, der die Gastgeber durch drei Tore in Folge mit 2:3 in Rückstand brachte (6. Minute). Die Gummersbacher bewahrten Ruhe und eroberten sich durch einen strammen Wurf von Teitur Einarsson und einen erfolgreichen Tempogegenstoß von Ellidi Vidarsson die Führung zurück (4:3, 8. Minute). In einer mit vollem Körpereinsatz geführten Anfangsphase behaupteten die Oberbergischen nun eine knappe Führung und legten in Minute 13 in Person von Lukas Blohme zum 7:5 nach.
In der Offensive suchten die Hausherren schnelle Abschlüsse und kamen so vielfach zum Erfolg, während sich auf der Gegenseite eher lang ausgespielte Angriffe einpendelten.
Dennoch ließen sich die Lemgoer nicht abschütteln, so dass der Vorsprung der Gummersbacher zwischen einem und zwei Toren hin- und herwechselte, ehe Vidarsson nach vorangegangenem Timeout des TBV in der 22. Minute die erste Drei-Tore-Führung für seine Mannschaft aufstellte (13:10). Die Ostwestfalen fanden jedoch ihrerseits die passende Antwort, so dass Sigurdsson in der 28. Minute beim Stand von 15:14 von seiner ersten Auszeit Gebrauch machte.
Es folgte im zweiten Anlauf das 16:14 durch Blohme (30. Minute), ehe Miloš Vujović mit dem 17:14 per Strafwurf nach Ablauf der Halbzeitsirene den Schlusspunkt von Durchgang eins markierte.

Die Rückkehr auf die Platte gestaltete sich für die Gummersbacher schwierig. In einer zerfahrenen Phase kam einzig Köster in den ersten acht Minuten nach dem Seitenwechsel zum Torerfolg (18:16, 35. Minute). Es folgten drei Treffer in Serie der Gäste, die in Minute 38 in den ersten Rückstand der Hausherren seit der Anfangsphase mündeten (18:19). Nach dem folgenden Timeout durch Sigurdsson kam sein Team zwar zunächst wieder zum Ausgleich (19:19, 39. Minute), ging jedoch selbst zu nachlässig mit seinen Chancen um.
Ein erneuter 3:0-Lauf der Gäste brachte die Gastgeber in der 47. Minute mit 21:24 ins
Hintertreffen.
Die Oberbergischen mobilisierten nun noch einmal ihre Kräfte und holten damit das Publikum auf ihre Seite. Drei Tore von Miro Schluroff und ein weiteres von Vidarsson egalisierten den Spielstand in der 52. Minute auf 25:25. In einer spannenden Schlussphase lieferten sich die beiden Mannschaften ein umkämpftes Duell auf Augenhöhe. Köster zum 26:26 (55. Minute) und Tilen Kodrin zum 27:27 (57. Minute) sorgten jeweils wieder für Gleichstand.
Auf die Parade von Dominik Kuzmanović in der 58. Minute folgte der Fehlwurf von Einarsson, woraufhin der VfL in der 59. Minute erneut in Rückstand geriet (27:28). Auf den schnellen Ballverlust der Oberbergischen folgte das finale Gegentor des TBV, das in Minute 60 die 27:29-Niederlage besiegelte.

Das nächste Bundesligaduell des VfL findet am kommenden Sonntag, den 22. September,
um 16:30 Uhr in der Fremde statt. Dann gastieren die Gummersbacher beim SC DHfK
Leipzig.

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Glückwunsch zum verdienten Sieg an
Lemgo, das muss man anerkennen. Die erste Halbzeit war ganz okay und wir führen mit
drei Toren und stehen zum größten Teil gut in der Abwehr. Beide Teams mussten für ihre
Tore sehr hart kämpfen, denn es war kein hohes Tempo. Stattdessen gab es lange Angriffe
und viele Freiwürfe. Aus der Halbzeit kamen wir dann gar nicht gut heraus. Die technischen
Fehler, die wir bis dahin minimal gehalten haben, haben wir dann vermehrt gemacht und
sind müde geworden. Die Abwehr von Lemgo war deutlich stärker. Wir haben uns dann
stark herangekämpft, aber Constantin Möstl hat dann viele Paraden gezeigt. Wir machen
einfach zu viele Fehler, scheitern an der Abwehr von Lemgo und schaffen es auf der
anderen Seite nicht genug Bälle in der Abwehr zu holen. Im Profisport kriegt man das, was
man verdient und heute hatten wir nichts verdient. Ich möchte mich aber bei den
Zuschauern bedanken, die uns versucht haben zu pushen und ein extra Lob verdienen. Wir
wollen das jetzt analysieren und im nächsten Spiel besser machen.

Florian Kehrmann (TBV Lemgo Lippe): In bin von den schönen Erlebnissen hier geflasht.
In einer Halle, in der so viel Euphorie und positive Stimmung herrscht, zu gewinnen, ist für
jeden Trainer schön. Meine Mannschaft hat heute alles auf der Platte gelassen. Am Anfang
haben wir das Spiel eng gehalten, machen aber Fehler, die uns in der ersten Halbzeit ein
besseres Ergebnis kosten. Nach der Halbzeit haben wir uns schnell in Schlagdistanz
gebracht und gerade unsere ersten Angriffe lang ausgespielt. Es war ein enges Spiel, in
dem sich jedes Team die Tore erkämpfen musste. Im Sechs-gegen-sechs haben wir gute
Lösungen gefunden, es aber nicht geschafft, das Spiel komplett in unsere Richtung zu
lenken. Deshalb kommt Gummersbach noch einmal mit viel Kraft und Tempo. Wir wussten,
dass es ein enges Spiel wird. Am Ende entscheiden ein, zwei Situationen. Teitur verwirft
für Gummersbach und wir treffen im Gegenzug in einer fast identischen Szene. Ich bin stolz
hier zwei Punkte geholt zu haben, denn ich bin sicher, dass das nicht viele hier machen
werden.

Redakteur/in:

Beate Pack aus Oberberg

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