Sportplatz
1. FC Hardtberg hofft auf baldige Fertigstellung

So sieht es momentan am Wesselheideweg aus. | Foto: we
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  • So sieht es momentan am Wesselheideweg aus.
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Hardtberg - Bernd Schmidt, der 1. Vorsitzende des 1. FC Hardtberg, ist ein
sachlicher Mann. Doch auch bei ihm kochen die Emotionen hoch, wenn er
daran denkt, welche Schwierigkeiten mit der Sanierung des stadteigenen
Fußballplatzes einhergehen, den sein Verein für den Spielbetrieb von
350 Mitgliedern nutzt. „Wir erfüllen hier eine sozialpädagogische
Aufgabe. 90 Prozent unserer Mitglieder haben einen
Migrationshintergrund.“ Der Sportplatz am Wesselheideweg sollte mit
einer Kunststofffläche versehen werden. Hinzu kommt ein weitgehend
vom Verein eigenfinanziertes Kleinspielfeld. Den Sportplatz insgesamt
gibt es seit 1961. Seitdem stehen auch die Umkleiden einschließlich
einer kleinen Wohnung. Aber der Reihe nach:

Der große Platz ist hergerichtet. Die Kunststofffläche funktioniert.
Der Spielbetrieb läuft. Allein, die Linien-Kennzeichnungen sind nicht
eindeutig, nein, sie sind offensichtlich von Leuten angebracht, die in
ihrem Leben keinen Fußball gespielt haben. Für das anschließende
Kleinspielfeld herrscht Baustopp. „Das Granulat dafür und der Sand
sind uns einfach vor die Tür gekippt worden. Mit uns hat keiner
gesprochen,“ so Bernd Schmidt. Überhaupt scheint mangelnde
Kommunikation ein Grund für viele Missverständnisse vor Ort zu sein.
„Jetzt entscheidet die Bezirksregierung in Köln darüber, ob hier
der Bestandsschutz gilt oder nicht. Wenn er gilt, darf weiter gebaut
werden. Wenn nicht, wird zurückgebaut.“ Probleme mit einer
Schallschutzwand, die keiner will außer einem Gutachter, kommen
hinzu. Das Lichtgutachten hingegen scheint umgesetzt worden zu sein.
„Hier sind Blenden an der Flutlichtanlage angebracht worden. Das
funktioniert, ohne Nachbarn zu belästigen.“ Nachbesserungsbedarf
gibt es jedoch weiterhin bei den Zwischenräumen für die Jugendtore,
der Umkleide, den Ballzäunen und mehr. Die Liste der Sorgen ist lang.

Bernd Schmidt freut sich über den Einsatz örtlicher Politiker für
seine Anliegen. Immer wieder sagt er, er verstehe nicht, warum er als
Fachmann nicht vorher gefragt worden ist, eben bevor Entscheidungen
getroffen worden sind, die jetzt für Unmut sorgen. Einige vor Ort
sprechen gar von Schildbürgerstreichen.

Bernd Schmidt hat schon einige Male die Eröffnungsveranstaltung für
seinen Platz abgesagt. Er wird es wohl wieder tun...

Die Stadt Bonn hat eine Meinung zu all den Beschwernissen. Diese
nachfolgend im ungekürzten Wortlaut: 

1. Welchen Zweck hat die blaue Linie, die zwei Meter vor den
Torauslinien mit Farbe aufgetragen wurde? (siehe Foto)
Die blaue Linie wurde bereits auf mehreren Kunstrasenplätzen in Bonn
eingefügt und wurde ausdrücklich aus Sicherheitsgründen gewählt.
Durch das Beachten dieser Linierung im Torbereich, welche bis an den
Strafraum herangeführt wurde, wird beim Querspiel der hindernisfreie
Raum zu den Torpfosten des Großfeldtores freigehalten.

2. Warum wurden keine Hülsen für die Eckfahnen eingelassen, sondern
mobile Gummiformen angeschafft, so dass die Fahnen jetzt schief
stehen? (siehe Foto)
Auf integrierte Eckfahnen wird auf den Kunstrasenplätzen
grundsätzlich verzichtet. Hierdurch werden weitere Eingriffe in den
Belag vermieden. Darüber hinaus hat die Vergangenheit gezeigt, dass
die notwendigen Abdeckungen für die Einlassungen nach kürzester Zeit
abhandenkommen und somit Stolperstellen entstehen bzw. die Löcher
durch Schmutzeintrag unbrauchbar werden.

3. Warum haben die Ballfangzäune keine Durchgangsöffnung, damit man
Bälle auf kurzem Weg zurückholen kann?
Der Ballfangzaun zwischen Groß- und Kleinspielfeld war
ausdrücklicher Wunsch des Vereins. Es wurde bewusst auf eine Öffnung
im Ballfangzaun verzichtetet, um das Risiko der Störung durch
„verschossene“ Bälle bei gleichzeitiger Belegung beider Plätze
zu minimieren.

4. Warum soll ein solcher Durchgang nach Aussagen des Vereins auch
nicht nachgerüstet werden?
Weil es nicht sinnvoll ist (siehe Antwort zu Frage 3) und eine
Nutzen-Kosten-Relation in keinem angemessenen Verhältnis steht.

5. Warum soll zu den Nachbarn links des Umkleidegebäudes eine
Lärmschutzwand gebaut werden, obwohl diese sich in all den Jahren nie
über den Fußballplatz beschwert haben, sondern vielmehr für den
Platzneubau gespendet haben?
Nach dem Ergebnis der Schallschutzberechnungen liegt die
Lärmbelästigung an diesem Haus außerhalb der zugelassenen Werte.
Deshalb ist über Schallschutzmaßnahmen bzw. alternative Lösungen
nachzudenken. Dies ist mit den Anwohnern zu erörtern.

6. Warum wurden gelb-weiße Tornetze angeschafft, obwohl Netze in
rot-weiß (den Vereinsfarben) dasselbe gekostet hätten?
Die Stadt bestellt die Tornetze nicht für den einzelnen Fußballplatz
sondern in großer Menge für alle Plätze, das ist günstiger.
Deshalb kann keine Rücksicht auf Farben genommen werden.

7. Warum wurde die Umzäunung um den ganzen Platz gezogen und
zunächst keine Lücken gelassen, um Tore auf den Platz zu
transportieren?
Eine Aussparung der Barriere im Bereich der Jugend-Tore wurde am
Anfang der Planung besprochen und berücksichtigt. Jedoch kam es bei
der Ausführung durch den Bauunternehmer zu einer Missdeutung, welche
sich aber ohne Mehraufwand beheben ließ.

8. Wann wird das Kleinspielfeld weiter gebaut und kann genutzt werden?
Hinsichtlich des Kleinspielfeldes steht die Genehmigung des
Schallschutzgutachten durch die Bezirksregierung Köln noch aus. Dort
hat es vor einigen Tagen noch Rückfragen gegeben. Sobald die
Genehmigung aus Köln vorliegt, steht dem Baufortgang nichts mehr im
Wege.

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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