Hardtberger Kulturnacht
Abwechslung lockt Besucher an

Eröffneten die Kunstausstellung im Hardtberger Rathaus: (vlnr.) Petra Thorand, Sonia Ruskov, Stefan Dimitrov und Plamena Racheva. Foto: Weller | Foto: Weller
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  • Eröffneten die Kunstausstellung im Hardtberger Rathaus: (vlnr.) Petra Thorand, Sonia Ruskov, Stefan Dimitrov und Plamena Racheva. Foto: Weller
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Hardtberg - Stellen Sie sich vor: Es ist Abend, Samstagabend. Und Duisdorfs
Fußgängerzone, sonst um diese Zeit gern mal ausgestorben wie der
Mond, ist so belebt wie am Vormittag. Überall stehen Grüppchen von
Menschen, die sich angeregt unterhalten. Fast jeder Laden hat
geöffnet. Und überall gibt es was zu sehen, zu bestaunen, zu hören.
Schade, wer nicht mehr stehen kann, muss zum einzigen in der Mitte der
Fußgängerzone gelegenen Restaurant gehen. Dort ist denn auch
Hochbetrieb. Dort, wo in früheren Jahren schon mal Gastronomisches
angeboten wurde und somit zum Verweilen am Beginn oder am Ende des
Fußgängerbereichs eingeladen worden war, ist in diesem Jahr nur
gähnende Leere. Aber es gibt ja in den Geschäften genügend zu
sehen:

Im Kulturzentrum selbst ist Semikolon, die Künstlergruppe, zu sehen.
Die Mitglieder stellen aus. Bei Pinsdorf gibt es edles Musikalisches.
Flamenco zum Beispiel. Zapp hat Kunst, Rose eine Tanzparty. Und so
weiter und so fort. Im Teestübchen zeigt Nortrud Becher-König, wie
sie die Natur malt und versteht. Bei Thalia gibt‘s Theater. Der
Bestatter Vitt macht Kino und zeigt den diskussionswürdigen Kurz-Film
„Der Rucksack“. LVR-Museumsdirektorin Gabriele Uelsberg erläutert
bei der Sparkasse das Werk von Hann Trier. Hier hatte die Sparkasse
KölnBonn sich zu dessen Lebzeiten einen erklecklichen Bilderbestand
zugelegt.

Die Rochus-Kirche ist geöffnet und lässt den Musikverein Duisdorf
musizieren. Und im Rathaus gibt sich Bezirksbügermeisterin Petra
Thorand die Ehre und eröffnet gemeinsam mit dem bulgarischen Konsul
Stefan Dimitrov die Ausstellung „Hellwache Träume“. Die
Verkaufsausstellung ist noch bis zum 4. Oktober zu sehen und zeigt
Bilder der gebürtigen Bulgarinnen Plamena Racheva und Sonia Ruskov.
Stefan Dimitrov freut sich, dass die Kunst dazu beiträgt, ein
einheitliches Europa in Frieden zu schaffen. Plamena Racheva schuf in
der Periode, aus der sie hier ausstellt, grafische Werke mit
autobiografischem Charakter. Sonia Ruskov verabschiedet sich zunehmend
vom Gegenständlichen und lässt nur noch vereinzelt aufblitzen,
welche konkrete Vorlage ihr beim Gestalten ihrer Werke vorschwebte.
Margret, eine Besucherin, suchte sich schon einige Bilder aus.
„Nicht zu teuer seien die aufgerufenen Preise“, meinte sie. Ihre
Tochter ist freie Malerin in Hamburg und weiß, wie schwierig es ist,
von der Kunst zu leben.

Die eigentliche Überraschung an dieser Vernissage ab war zweifellos
Veronika Totorova. Die weithin bekannte Akkordeon-Virtuosin hexte
Tango-Melodien auf ihrem Instrument, als spiele dort jemand aus einer
anderen Welt. Und draußen sang jemand so gut die Hits von Zaz, dass
man sich wünschte, sie würde das immer tun.

Kunst und Kultur in einer völlig entspannten positiven Atmosphäre
genießen zu dürfen, das ist das Verdienst der Hardtberger
Kulturnacht. Mehr als 20 Spiel-Orte mit einem vielfältigen, bunten
Programm brachten die Menschen zusammen: „Wir kommen wegen ...“
war ein häufig gehörter Satz an diesem Abend. Alles ist gelungen bei
der Hardtberger Kulturnacht. Ein schöner Abend bei spätsommerlich
lauen Temperaturen. Daran werden alle gern zurückdenken. Bis es dann
wieder heißen wird: Die Hardtberger Kulturnacht gibt sich die Ehre!

- Harald Weller

Redakteur/in:

RAG - Redaktion

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