Franziska-Proklamation
Agnes Herzog als 44. Franziska im Seniorenzentrum proklamiert
Duisdorf - Sie heißt Agnes Herzog, ist fast 84 und hellwach. Ihre Augen blitzen,
als sie von ihrer Familie erzählt: „Die sitzen alle hier am Tisch:
Drei Kinder, eine Tochter und zwei Söhne, drei Enkel und drei
Urenkel. Ich habe eine Großfamilie.“ Die ist mitgekommen, um ihrer
Mutter oder Oma oder Uroma zur Regentschaft zu gratulieren. Die
Krönungsfeierlichkeiten bezogen sich auf die 44. Franziska. Jedes
Jahr krönen die Einwohner des Wilhelmine-Lübke-Hauses eine
Karnevalsikone. Also eine Franziska.
Und in diesem Jahr ist das eben Agnes. „Ich bin ein echtes
Duisdorfer Mädchen, in Duisdorf geboren und aufgewachsen“, erzählt
sie. „Ich fühle mich wohl im Seniorenzentrum, bin hier im
Bewohnerbeirat. Ich war immer ehrenamtlich tätig. Zum Karneval habe
ich ein eher neutrales Verhältnis. Meine Familie von früher ist da
allerdings eher vorbelastet.“ Sie macht aber jeden Spaß mit, so
auch den Fastelovend. Das besonders Schöne an der neuen Franziska:
Agnes kann über sich selbst lachen, wie sie im Gespräch beweist. Und
sie, das Lachen und die gute Stimmung, übertrugen sich auf die
anderen rund 200 Gäste. Da rockten schon mal auch reife Semester zur
Musik. Winken und Schunkeln gehörten ohnehin zur Tagesordnung bei den
132 Bewohner des städtischen Seniorenzentrums und ihren Gästen.
Sie alle hatten ihre Freude an der Moderation von Willi Baukhage. Und
am Besuch von Prinz Thomas I. und Bonna Anne-Christin I., am Auftritt
von Alt-Franziska Margot aus dem Vorjahr, an den Tänzern und
Tänzerinnen der Großen Dransdorfer Karnevalsgesellschaft, am
Redebeitrag von Hermann Reindorf, am Auftritt der Goldigen Herzen, an
den beiden Echt Bönnschen Willi Baukhage und Andreas Gassewicz und,
vor allem: An sich selbst. Spaß am eigenen Vergnügen stand im
Vordergrund. Ob sich alle jünger fühlten, wissen wir nicht. Aber bei
all dem rührenden Kümmern des Haus-Teams um die Senioren und der
Herzlichkeit der Auftretenden auf der Bühne war es nur zu
verständlich, dass das ein oder andere lebenserfahrene Bewohner-Auge
feucht wurde. Wie jedes Jahr, gab sich auch aktuell die
Lokal-Politprominenz die Ehre, die neue Franziska zu begrüßen.
Wir wünschen eine erfüllte Regentschaft. Denn eins ist gewiss, wie
Agnes‘ Urenkelin Alicia per Gedicht ihre Uroma beschrieb: „Ich
hab‘ dich gern.“ Eine Frau zum Liebhaben, die neue Franziska Nr.
44. Alaaf!
- Harald Weller
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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