Kunst und Druck
Ausstellung im Kulturzentrum Hardtberg
Duisdorf - (we) Eigentlich hätte es eine Vernissage werden sollen. Mit
Einführung, Reden und Würdigung der Kunst. Der Druckkunst. Aber
nicht nur hier machte Corona den Künstlern einen dicken Strich durch
die Rechnung. „Wir zeigen trotzdem, was wir gemacht haben“, sagen
die drei DruckARTistinnen. Aber eben nicht vor Hunderten von geladenen
Gästen, sondern nur für die paar Neugierigen, die den Weg trotz
Pandemie ins Kulturzentrum gefunden haben.
Und da hängen sie bis Ende März zu den üblichen Öffnungszeiten,
die gedruckten Kunstwerke. Druck ist gleich Druck? Von wegen. Man kann
dicke Bücher über die diversen Drucktechniken schreiben. Der Druck
hat eine rasante Entwicklung genommen. War er früher notwendig, um
zig Exemplare ein und desselben Originals zu vervielfältigen, ist es
heute eine eigenständige Kunstform, die von der Vielfalt der
Ausdrucksmöglichkeiten lebt.
Die Gruppe der DruckARTistinnen gibt es schon lange, unter diesem
Namen treffen sie sich seit der Jahrtausendwende im Kulturzentrum
immer dienstags.
Hilda van Overveld-Priew versucht eine kurze Einführung ins Thema.
Mit Astrid Meiners-Heithausen bringt sie das Wissen des interessierten
Laien auf Vordermann: „Zum Druck braucht man ein Medium, eine
Druckplatte, die geätzt wird. Früher machte man das ausschließlich
mit Säuren, heute gibt es umweltfreundlichere Methoden. Soda zum
Beispiel. Linolschnitte zum Beispiel sind auch modern. Es geht aber
nicht mehr um ein zigfaches Vervielfältigen, nein, Kunstdrucke sind
heute wenige Exemplare. Auch Einzelstücke sind heute eher die Regel
als die Ausnahme.
„Jedes Künstlerbuch, das ich mache, wird als Einzelstück mit jeder
Seite einzeln angefertigt“, sagt Margit Gloger. Sie macht
experimentelle Grafik und Kaltnadeltechnik. „Früher war ich
Bildhauerin. Dann aber habe ich mich vor 20 Jahren in die Grafik
verliebt.“ Astrid Meiners-Heithausen arbeitet an einer Serie zum
Weltall. „Dazu brauche ich Muster wie die Mondoberfläche.“
Weichgrundätzung, das sog. Verni mou, ist eine Stärke von Hilda van
Overveld-Priew. Die Ergebnisse der modernen Druckverfahren sind im
Kulturzentrum zu bewundern. Und käuflich zu erwerben.
Redakteur/in:RAG - Redaktion |
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