Martinsfackeln

Ausstellung im Rathaus Hardtberg

Hardtberg - (we) „Man muss die Legende von St. Martin in die Jetztzeit
übersetzen. Dann sind die Kids Feuer und Flamme“, sagt der
Duisdorfer St. Martin, Daniel Klein. Wie seine beiden Kollegen aus
Lengsdorf und vom Brüser Berg ist er in Schulen, Kindergärten und
Seniorenheimen unterwegs. Und bringt die Legende in zeitgemäßer Form
unter die Leute.

„Früher war das mal die Flüchtlingsproblematik, heute ist es das
Ausgrenzen von Menschen mit anderen Weltanschauungen“, so Daniel
Klein. Und es macht ihm Spaß, die alte Botschaft in neuem Gewandmit
aktuellen Bezügen für Gesellschaft und Zusammenleben weiterzugeben.
Für die Kids ist der Gedankensprung von früher in die Jetztzeit
ebenfalls einfach: „Schenken macht glücklich“, so lautet die
Botschaft der bei der Eröffnung der Fackelausstellung durch den
stellvertretenden Bezirksbürgermeister Christian Trützler anwesenden
Kids. Was früher der Mantel war, ist heute die menschliche Zuwendung,
die man dem Nächsten schenkt. Die Zeit, die man ihm widmet. Die Nähe
und die Empathie sowie die Wertschätzung , die man verschenkt.

Natürlich gibt es nach wie vor Traditionsbewusste, die die Legende
vom späteren Bischof mit dem Teilen des Mantels und dem Bettler
bevorzugen. Das beginnt aber offenbar zu bröckeln: So beteiligte sich
das Helmholtz-Gymnasium in diesem Jahr nach entsprechendem
Elternentscheid erstmals nicht an der Ausstellung. Wie auch immer: Mit
aktuellen Bezügen versehen, verstehen auch heutige Kids, worum es bei
St. Martin geht: Andere nicht allein zu lassen. Und daran haben sie
nach wie vor ihre Freude.

Bis zum 24. Oktober ist die Ausstellung im Hardtberger Rathaus zu
sehen. Da hängen 330 Fackeln aus 108 Einrichtungen. Die Martinszüge
gehen in Lengsdorf am 7.11., in Duisdorf am 8.11. und auf dem Brüser
Berg am 9.11.